Vier Produzenten werden von der Freiburger Justiz zu Unrecht verurteilt. Die Gewerkschaftsfreiheit wird in Frage gestellt.
Im Nachfeld der Aktion von Pringy im Jahr 2009, wurden vier von zweihundert an jenem Abend anwesenden Produzenten vom Polizeigericht des Bezirks Gruyère mit 2 Jahren bedingt zu 80 Stunden gemeinnütziger Arbeit, 300 Franken Busse und zur Übernahme mehrerer Tausend Franken Gerichtskosten verurteilt. Uniterre wird gegen dieses Urteil Berufung einlegen um Kenntnis der genauen Urteilsbegründung zu erlangen.
Die Anwältin Frau Cereghetti hatte auf Grund der Gewichtigkeit der Sachlage im Milchmarkt und dem geringen Schaden für einen Freispruch oder eine Verurteilung ohne Strafe plädiert. Sie hat festgestellt dass Druck Teil jeder derart gewichtigen Verhandlung sei. Des Weiteren hat der Kläger seine Strafanzeige zurückgezogen. Die Aktion hat weder die moralische noch die körperliche Integrität der Personen verletzt, noch zu Schaden geführt. Dies bestätigt auch der Polizeirapport. Die Anwältin hat in Erinnerung gerufen, dass die Produzenten da waren um die Anwendung eines Artikeles des Reglementes des Freiburger Milchverbandes (FMV)einzufordern. Zu diesem Punkt muss festgehalten werden, dass bis zum heutigen Tag, weder die beschlossene 40%ige Reduktion der Mehrmengen noch die Durchführung einer ausserordentlichen Mitgliederversammlung eingelöst wurde. Vor dem Urteilsspruch hat die Richter Frau Frédérique Bütikofer-Repond, die Angeklagten statt 45 Minuten über 2 Stunden warten lassen. Niemals werden wir erfahren was in diesem Zeitraum geschehen ist, aber offensichtlich war der Entschluss nicht einfach zu fassen.
Uniterre stellt fest, dass es in Freiburg, im Kanton in dem Elsa und Cremo liegen, schwierig ist sich Gehör zu verschaffen. So hat die Richterin auch bei den von Herrn Stirnimann gegen Pierre-André Tombez gerichteten Todesdrohungen nicht eingegriffen.
Mit diesen Verurteilung wird die gewerkschaftliche Freiheit von Uniterre eingeschränkt. Noch nie wurden solche Urteile gegen Produzenten die ehrenamtlich für ihren Berufsstand und eine der Bevölkerung nahe stehenden bäuerliche Landwirtschaft kämpfen, gefällt.
Es wird in der Zukunft schwieriger den bäuerlichen Unmut zu bewältigen. Uniterre wird der Verzweiflung der Bauern keinen einfachen Ausdruck und Unterstützung mehr geben können. Individuelle Aktionen und Handlungen können von verzweifelten Produzenten ausgehen. Uniterre wird das Risiko diese Produzenten zurückzuhalten und Ausschreitungen in Freiburg zu vermeiden nicht mehr eingehen. Sicher ist aber, dass die Krise des Milchmarktes weiter auch über die Kantonsgrenzen hinaus Anlass zu Aktionen geben wird...
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