Mittwoch, 30 April 2014

beurreDie aktuell zu hohen Butterlager sind der tonnenschwere Beweis, dass die Segmentierung nicht funktioniert. Wenn Milch über die Nachfrage hinaus geliefert wird wäre das C- Milch, und diese müsste so billig eingekauft werden, dass sie ohne irgendwelche Zusatzgelder auf dem Weltmarkt entsorgt werden könnte. Im Klartext: Wenn die Segmentierung tatsächlich so umgesetzt würde, entstünden gar keine Butterberge.

 

 Der aktuelle Butterberg ist das Resultat zu hoher Milchanlieferungen. Zur Erinnerung: Wenn in den vergangenen Jahren die Butterlager Ende Mai (kurz bevor die Kühe auf die Alpen gehen) nicht grösser waren als 4000 Tonnen, dann wusste man, dass diese Lager bis im Winter wieder bei null waren. Butter kann man einfrieren und dann später ohne Qualitätsverlust wieder in den Verkauf bringen. Wenn nun aber die Butterlager wie dieses Jahr schon Ende März bei 4000 Tonnen liegen, dann sind das keine saisonalen Überschüsse mehr, sondern dann ist das das Ergebnis einer Überproduktion, die es laut Segmentierung gar nicht geben dürfte.

Um das anstehende Problem zu lösen, hat die neue Leitung der SMP eine neue Firma, die LactoFama AG aus dem Hut gezaubert, mittels der die überschüssigen Buttermengen für den Weltmarkt verbilligt werden sollen. Gemäss Medienmitteilung soll das Ziel dieser neuen Firma sein, Wertschöpfung in der Milchwirtschaft zu erhalten. Dieser Spruch kommt uns bekannt vor: Genau das gleiche Ziel hat auch die BOM.Und genauso widersprüchlich wie die BOM präsentiert sich auch die LactoFama: Einmal heisst es, man beschränke sich ausschliesslich auf den Export von Milchfett. Aber an anderer Stelle wird in Aussicht gestellt, dass man C-Milch aufkaufen und zu "Regulierprodukten für den Export verarbeiten" lassen wolle. Also kauft man jetzt mit dem Geld C- Milch auf oder braucht man das Geld um Butter zu entsorgen? Unklar ist auch, wer im neuen Verwaltungsrat einsitzen wird.

Die SMP hält sich in dieser Frage bedeckt.  Ebenso wird verschwiegen, wer die 100’000 Franken Startkapital für die neue Firma bezahlt. Völlige Unklarheit besteht jedoch in der Frage, wer später neues Geld in diese Firma einschiessen muss, wenn die SMP ihre Reserven erst einmal vernichtet hat. Ist dies nun die Lösung für den Butterberg? Die Führung der SMP ist wahrlich nicht zu beneiden. Einigkeit ist einfach, wenn es rund läuft. Jetzt ist ein altes Problem wieder da, an dessen Lösung die SMP schon in der Vergangenheit scheiterte. Allerdings liesse sich dieses alte Problem sehr einfach lösen: Die SMP müssten in der Lage sein, das Angebot an Milch der Nachfrage anzupassen, das heisst die Milchproduktion marktgerecht steuern zu können. Dann bräuchte es keine Überschussexporte zu Dumpingpreisen. Die sinnlos entstandenen Kosten in Millionen Höhe könnten eingespart werden.Um es wieder einmal klar zu sagen: BIG-M unterstütz jederzeit sämtliche Bestrebungen, welche darauf ausgerichtet sind, diese zwingend notwendige Korrektur im Milchmarkt zu erreichen.

BIGMLogo farbig