Donnerstag, 09 Juni 2011

Europäisches Forum Nyeleni

Eine Priorität für Bäuerinnen und Bauern!

In Europa arbeiten rund ein Duzend nationale und subnationale Netzwerke aktiv an der Ernährungssouveränität. In Zentral- und Osteuropa gibt es zahlreiche lokale Initiativen, die sich ausbreiten und dank dem Impuls des europäischen Forums Nyeleni auf nationaler Ebene an Gewicht gewinnen. Alle diese Netzwerke wurden von Bauernorganisationen gebildet, werden aber inzwischen auch von Vertretern/-innen der Zivilgesellschaft, Gewerkschaften, NGOs, Umwelt-, Entwicklungs-, Konsumenten- und Jugendorganisationen mitgetragen. Dies ist das Ergebnis der jahrelangen Arbeit von allen Mitgliedsorganisationen der Europäischen Koordination La Via Campesina! Die Stimmen der Bäuerinnen und Bauern werden am Forum Nyeleni gehört werden!

 

Das Forum bildet den politischen Rahmen, um die Probleme im Agrar- und Lebensmittelbereich in Europa und in der Welt endlich anzupacken und richtige Lösungen in die Wege zu leiten. Eine wachsende Anzahl Organisationen fordert eine Umgestaltung des Agrar- und Lebensmittelbereichs unter Berücksichtigung der internationalen Dimension und allen Aspekten der Ernährungssouveränität. Das Forum ist eine wichtige Etappe, um die regionalen und lokalen Initiativen zur Ernährungssouveränität zu vereinen. Darüber hinaus symbolisiert das Forum das Entstehen einer europäischen Bewegung für die Ernährungssouveränität. Diese Bewegung ist stark, denn sie beruht auf gemeinsamen Visionen und wird von vielen, nachhaltigen Beziehungen zwischen den verschiedenen Regionen getragen.

Die Teilnahme der Schweiz an diesem Forum ist doppelt wichtig: Erstens ist das Forum für das künftige Initiativkomitee der Volksinitiative zur Ernährungssouveränität ein sehr fruchtbarer Boden. Zweitens wird das gemeinsame Verständnis aller Aspekte der Ernährungssouveränität bei einer Aufnahme des Begriffs in das Landwirtschaftgesetz weit über das Gesetz hinaus wirken und die AP 14-17 nachhaltig prägen.

Das europäische Forum Nyeleni ist eine einzigartige Möglichkeit, um politische Entscheide zur Landwirtschaft zu beeinflussen. Themen wie Saatgut, GVO, die Niederlassung von jungen Bewirtschafter/-innen, die Markt- und Branchenentwicklung, Produktionssysteme, Energie, Klima, Politik und internationaler Handel werden am Forum vertieft behandelt. Doch auch wenn Fach- und Führungskräfte dieser Bereiche am Forum teilnehmen, ist das Forum kein Treffen von Experten. Es ist auch kein internationales Treffen, wo man einzelne Konferenzen "shoppen" kann. Die 500 Delegierten des europäischen Kontinents müssen während fünf Tagen aktiv bei der Definierung der Probleme und bei der Erarbeitung von gemeinsamen Strategien rund um die zentralen Themen teilnehmen. Neben dieser Arbeit wird das Forum auch genügend Raum für den Erfahrungsaustausch und die Vernetzung der verschiedenen lokalen Initiativen bieten.

Rendez-vous in Krems in Österreich vom 16. bis 21. August!