Mittwoch, 21 Januar 2015

EMB Logo Web09Wir haben eine neue Milchmarktkrise. Sie folgt auf die Krise von 2009, die uns mit dem Milchstreik und dem Ausbringen von Milch auf den Feldern in Erinnerung bleibt, und - schlimmer noch - auf 1983, als die schwere durch die Milchüberproduktion ausgelöste Krise zur Schaffung des Milchquotensystems führte.

 

 

In jeder Krise bekommen die schwächsten Glieder der Kette eins auf den Deckel: Die Verbraucher müssen mit ansehen, wie sich die Sicherheit und Qualität ihrer Nahrungsmittel verschlechtern, aber vor allem die Erzeuger, die angesichts der fehlenden Rentabilität ihrer Betriebe überall in Europa aufgeben. Der ungezügelte Liberalismus, der von den Bankern und der privaten oder genossenschaftlichen Nahrungsmittelindustrie - unter dem Vorwand der Wettbewerbsfähigkeit und der Handelsüberschüsse propagiert wird - wütet in den ländlichen Regionen. Das Milchpaket, das Eingreifen der Erzeugerorganisationen und die Branchen-organisation sind nur Augenwischerei. Der Mikrokosmos der Verbände und Politik hat seinen Spaß mit den Bürgern wie eine Katze, die mit einer Maus spielt, bevor sie sie erlegt.

Wettbewerbsfähigkeit ist nur möglich, wenn ein Milchpreis erzielt wird, der dauerhaft die Kosten der Milchproduktion deckt. Das EMB wird 2015 weiter für die Schaffung eines Systems zur Steuerung und Krisenprävention kämpfen. Es ist der erste Grundstein, der für den Aufbau einer wettbewerbsfähigen Milchwirtschaft in Europa unerlässlich ist. Wir werden unermüdlich zur Kommission und zum Europäischen Parlament ziehen, um die Erzeuger zu verteidigen und unser Projekt zu unterstützen. Wir werden zu Tausenden aus ganz Europa kommen, entschlossener denn je, um einen fairen Milchpreis zu erhalten.

Ich wünsche allen ein gutes, neues Jahr und auf bald in Brüssel. 

Paul de Montvalon, Vorstandsmitglied EMB und Mitglied der APLI Frankreich

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