Montag, 06 Juli 2015

Unsere Initiative zielt genau und ist im Herzen der Bewegung

Der 17.April ist der Internationale Kampftag der Bäuerinnen und Bauern. Dieser Gedenktag wurde von La Via Campesina 1996 ins Leben gerufen und erinnert an das Massaker, bei dem 20 landlose Bauern und Bäuerinnen von der Militärpolizei getötet wurden. Jedes Jahr wählt unsere internationale Bäuerinnen- und Bauernbewegung ein übergeordnetes Thema, dass die nationalen Verbände in den jeweiligen Ländern auf ihre eigene Situation übertragen.

 

Im Jahr 2015 stand der Kampf gegen Freihandelsabkommen, sowie gegen die Machtkonzentration der Grosskonzerne im Mittelpunkt.

Für Uniterre war das die Gelegenheit zu zeigen, dass die Initiative für Ernährungssouveränität, welche wir vor 6 Monaten lanciert haben, die nötigen und richtigen Antworten auf die aktuellen Herausforderungen gibt. Uniterre hat am 17. April zahlreiche Aktionen vor den Grossverteilern organisiert um die  skandalöse Dumping-Politik im Milchsektor (oft weniger als 50 Rp/ pro Liter) zu verurteilen. Dies zeigt wie notwendig es ist, die Gesetzgebung zu ändern, um mehr Transparenz, mehr Schutz und Fairness auf dem Markt zu erreichen. Unsere Initiative ist der Weg dorthin. Der Bundesrat will die Märkte weiter liberalisieren, auch mit Hilfe des Gegenvorschlags zur Initiative des Bauernverbands. Damit wird der Industrie und den Grossverteilern  ein immer grösserer Einfluss auf unsere Lebensmittel gegeben und wir verlieren die Kontrolle darüber, was auf unseren Tellern landet. 

Der wachsende wirtschaftliche Druck auf die landwirtschaftlichen Produkte ruiniert die bäuerliche Landwirtschaft und zwingt der Landwirtschaft agro-industrielle Produktionsmethoden auf. In Oetwil hat die Sektion Zürich/Winterthur mit einer eindrücklichen symbolischen Installation auf das Höfesterben aufmerksam gemacht. Die bäuerliche Landwirtschaft pflegt die direkten Beziehungen zwischen ProduzentInnen und KosumentInnen und schafft eine Verbindung zwischen dem nahrungsspendenden Boden und unserer Ernährung. Die Wahl zugunsten einer bäuerlichen Landwirtschaft kühlt das Klima ab und ist Teil des Kampfes gegen den Klimawandel. Die Initiative für Ernährungssouveränität bietet eine echte Perspektive für die Zukunft: Eine nachhaltige bäuerliche Landwirtschaft, die dem lokalen Markt den Vorrang gibt,  die eine wirkliche Mengensteuerung einfordert und so faire Preise für die Bauern und Bäuerinnen erreicht.

Das Echo, das uns beim Unterschriftensammeln entgegen kommt, ist  sehr positiv. Die Bevölkerung ist bereit unsere Anliegen zu unterstützen. Sätze wie, „ Ja - von Grund auf unterstützen wir ein solches Projekt“, „ das ist ein zentrales Thema“, „alles, was getan werden kann, um die Privatisierung von Saatgut und den Vormarsch von GVO zu stoppen, kann ich unterstützen“, „es ist das Mindeste, dass die Bauern ihren Preis für ihre Produkte bekommen“, „wir haben genug von diesem Freihandel, der uns nichts gebracht hat, wir müssen unsere Kräfte vereinen“, bestätigen, dass die Bevölkerung mehr als bereit ist, unsere Vision für eine neue Agrar-und Ernährungspolitik mitzutragen.

Mehr als wir erwartet haben steht die Bevölkerung auf unserer Seite, wagen wir die Begegnungen und Diskussionen mit ihr, denn sie sind wichtig.

Der 17.April, der Schauplatz von mehr als 10 Veranstaltungen an 9 Orten in der Schweiz bot, war auch die Gelegenheit, um die Praktiken der Rohstoffmultis zu verurteilen. Multis, die ihren Sitz in der Schweiz haben, hier von Steuererleichterungen profitieren und dies, obwohl sie in empörender Weise für ein soziales und ökologisches Desaster in Ländern des Südens verantwortlich sind.

Unsere Initiative antwortet auf zahlreiche Forderungen von Uniterre. Sie führt zu einer Verbesserung der Situation der Bauern und Bäuerinnen und gibt allen eine Perspektive für die Zukunft, sie reagiert auf die Erwartungen der Bevölkerung und steht für unsere Solidarität mit unseren KollegInnen in anderen Regionen der Welt.