Dienstag, 15 Dezember 2015

Italy EMB banderole edito - petitÜber den Preis zum Erfolg

Auf den Ruf des Schweizerischen Bauernverbands (SBV)hin sind die Bauern und Bäuerinnen wieder in den Strassen der Hauptstadt. Die Hauptforderung des SBV ist, dass der Bundesrat seine Versprechen einhält. Mit anderen Worten, dass der Vertrag für den Rahmenkredit zwischen dem Bund und den Bäuerinnen und Bauern weder in den Jahren 2016 und 2017 amputiert, noch in der nächsten Periode 2018 / 2021 reduziert wird.

 

Während die Bauernfamilien noch die Reform der Agrarpolitik verdauen, welche das System der Direktzahlungen einschneidend verändert, ist es nicht richtig, durch eine Reduzierung des Haushalts neue Instabilität zu provozieren. In Bern wehren wir uns deshalb gegen diesen Schnitt von 800 Mio. innerhalb von 4 Jahren. Das ist gut und notwendig.

Als Dachverband der Landwirtschaft, dem von wenigen Ausnahmen abgesehen alle Bäuerinnen und Bauern angeschlossen sind, hat der SBV die Mittel, massiv zu mobilisieren.  Diese Kraft sollte so oft, wie es nötig ist, verwendet werden. Nicht nur auf dem Bundesplatz, sondern auch gegenüber den Käufern unserer Produkte, den Verarbeitern und den Grossverteilern, welche die anderen Ansprechpartner der Bäuerinnen und Bauern sind.

Wenn wir also in der Lage wären, eine starke, kämpferische, professionelle Vertretung unserer Interessen zu vereinen, vielseitig und deshalb repräsentativ gegenüber unseren Käufern, hätten wir auch die entsprechenden Resultate. Auch wenn wir in einem ersten Schritt 15 Rp. mehr für Industriemilch bekommen würden, und so also den durchschnittlichen Preis von 53 Rp. auf den Richtpreis von 68 Rp. steigern könnten, bekämen die Industriemilchproduzenten einen Mehrwert von 531’279’800 Franken. Wenn wir auch im Bereich des Brotgetreides 18 Fr./dt mehr bekommen würden, wäre dies ein Mehrerlös von 82’440’000 Fr. Das Gleiche gilt für Zucker und Schweinefleisch. Allerdings erlauben diese Beispiele immer noch keine Deckung der Produktionskosten und bedeuten daher keine angemessene Vergütung. Es ist jedoch ein erster Schritt und der Weg in diese Richtung wäre gelegt.

Der Schweizer Milchproduzentenverband (SMP) ist offenbar in einer Struktur verheddert, in der das Tragen zweier Hüte gang und gäbe ist. Damit wird jede Anwandlung professioneller Verteidigung unterwandert. Deshalb sollte der SBV die Kontrolle über die sektorielle Verteidigung wieder übernehmen. Uniterre hat die Notwendigkeit einer starken Organisation nach Sektoren nie in Zweifel gezogen. Wir haben am Ende der Kontingentierung sogar den SMP aufgefordert, die Zügel für eine Verwaltung der Mengen in die Hand zu nehmen. Aber es ist klar, dass die heutige Struktur nicht den aktuellen Bedürfnissen der Bauernfamilien entspricht und dass eine grundlegende Reform für das Wohl des Berufsstandes nötig ist.

Ein fairer Preis für Milch oder Schweinefleisch, verbunden mit einer strikten Mengenregulierung, erlaubt es den Bauern und Bäuerinnen, Futtergetreide zu einem korrekten Preis zu kaufen, dieser Produktionskette Wert zurückzugeben und den Markt für Brotgetreide ein wenig zu entlasten und somit die Preise zu erhöhen. Wenn der einheimische Markt ordnungsgemäss durch Regulationen an der Grenze gefördert wird, ist eine solche Vision durchaus realistisch. Nichts weniger als das fordert unsere Initiative. Wir wollen in der Schweiz für unsere Bevölkerung produzieren können, aber wir wollen auch wissen, zu welchem Preis wir entlohnt werden. Was wir mit Recht vom Bund verlangen, sind wir auch berechtigt, von unseren Käufern zu bekommen.