Dienstag, 27 September 2016

lait-quantités-webDer Präsident des kanadischen Bauernverbandes hat sich Ende Juli mit einem Brief an EU-Agrarkommissar Phil Hogan gewandt : Jan Slomp ermutigt den Agrarkommissar, in Europa ein Mengenregulierungssystem nach kanadischem Vorbild zu installieren, um die Krise der europäischen Milcherzeuger zu beenden.

 

 

« Wir fühlen mit den europäischen Bauern. Die Elterngeneration unserer Milchbauern ging durch ähnlich harte Zeiten in der Mitte des 20. Jahrhunderts » so Slomp. Als Lösung schlägt er das Mengenmanagementsystem vor, das von kanadischen Landwirten und Politkern entwickelt wurde und sich die letzten 50 Jahre gut bewährt hat. Die kanadische Angebotssteuerung schütze die Interessen der Milcherzeuger, Verarbeiter und Konsumenten ohne die öffentliche Hand zu belasten. Die Milchbauern erhalten kostendeckende Milchpreise, die Milchverarbeiter haben Liefersicherheit zu vorhersehbaren Preise. Die Konsumenten bekommen ihrerseits hohe Produktqualität und kennen keine Kapazitätsengpässe. Das Modell komme zudem ohne staatliche Subventionen aus.

Laut Slomp beruht das kanadische Modell auf drei Pfeilern: Importkontrollen, Produktionsdisziplin und kostendeckende Preispolitik. Die Bauern müssen eine verbindliche, an die Nachfrage angepasste, Produktion akzeptieren. Dem kanadischen Milchsektor geht es gut; durchschnittliche Herdengrößen wirken sich positiv auf die Umwelt und das Tierwohl aus. Neben dem wirtschaftlichen Beitrag unterstützt die Milchmengensteuerung die Beschäftigung im ländlichen Raum, die Lebensqualität und den sozialen Zusammenhalt.

Quelle : Regina Reiterer, EMB