Dienstag, 28 November 2017
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Heute fand im Bundeshaus das Treffen der interparlamentarischen Gruppe Ernährungssouveränität statt. Charles-Bernard Bolay, Präsident von Uniterre, eröffnete das Treffen und sprach als Bauer und Grossvater von den Herausforderungen und Problemen der Landwirtschaft. Er betonte wie wichtig unsere Initiative für die Existenzsicherung der Bäuerinnen und Bauern ist, indem sie faire Preise einfordert. Rudi Berli, Gemüsebauer und Präsident der Sektion Genf von Uniterre, hob die Wichtigkeit des Grenzschutzes hervor. Ohne diesen wird die Landwirtschaft auf dem Weltmarkt aufgerieben. Bereits jetzt schliessen täglich drei Bauernhöfe ihre Tore und gehen 6 Arbeitsplätze in der Landwirtschaft verloren. Gleichzeitig sind wir als grössten Nettoimporteur weltweit auf grenzüberschreitenden Handel angewiesen, dieser soll aber fair und nachhaltig ausgestaltet werden. Er betonte ausserdem, dass wir nicht mehr Direktzahlungen einfordern, sondern faire Preise und bäuerliche Organisationen, die das Angebot auf die tatsächlichen Bedürfnisse der Bevölkerung ausrichten. Ulrike Minkner, Bio-Bäuerin auf dem Mont-Soleil sowie Vize-Präsidentin der Allianz für Ernährungssouveränität hob die Wichtigkeit einer bäuerlichen, vielfältigen und nachhaltigen Landwirtschaft für die Versorgung der Schweiz hervor. Die Initiative richte sich an die gesamte Landwirtschaft, ob gross oder kleinbäuerlich, konventionell oder Bio. Balthasar Glättli, Nationalrat der Grünnen sowie Präsident der interparlamentarischen Gruppe unterstrich die Wichtigkeit unserer Initiative gerade im Hinblick auf die am 1. November 2017 veröffentlichten «Gesamtschau zur mittelfristigen Weiterentwicklung der Agrarpolitik». Diese hat im Nachfeld ein Erdbeben ausgelöst und gerade den Bauernverband brüskiert, der sich nach der erfolgreichen Abstimmung zum Gegenvorschlag zur Ernährungssicherheits-Initiative vor weiteren Freihandelsabkommen in Sicherheit wähnte. Wir dürfen gespannt auf die Parlamentsdebatte vom 5. und 7. Dezember 2017 blicken. Eine Unterstützung über die verschiedenen Parteienspektren hinweg wäre wünschenswert, eine äusserst kontroverse Debatte ist auf jeden Fall sicher. Wir werden vor Ort sein und via FB aktuell berichten.