Endspurt: «Die Initiative für Ernährungssouveränität – Landwirtschaft betrifft uns alle!»
Uniterre
hat die Initiative zur Ernährungssouveränität in die öffentliche
Debatte eingebracht, damit wir uns bei diesen wichtigen Fragen rund um
unsere Ernährung und Landwirtschaft am politischen Entscheidungsprozess
beteiligen können. Wir wollen verantwortungsvoll und solidarisch auf die
grossen Herausforderungen reagieren und mit einer Ergänzung in der
Verfassung erreichen, dass die Sorgen und Forderungen der Bevölkerung
endlich ernst genommen werden.
Unsere Herstellung von Lebensmitteln in der Schweiz, aber auch weltweit, wird von einem Wachstumswahn gesteuert.
Das führt zu immer mehr Transporten, mehr Exporten, aber auch zu mehr
Importen. Agrarrohstoffe werden hin und her gefahren, geflogen und
verschifft. Grosse Agromultis erobern die Märkte und zerstören damit die
jeweils regionalen Strukturen. Die Initiative fordert die Stärkung der
regionalen Wirtschaftskreisläufe und der lokalen Vermarktungs- und
Verarbeitungsstrukturen, damit werden Arbeitsplätze im ländlichen Raum
gehalten und neue geschaffen. Schon heute verschwinden pro Tag 3
Bauernhöfe und 6 landwirtschaftliche Arbeitsplätze in der Schweiz. Das
Einkommen liegt 50 – 70% unter dem anderer Sektoren. Faire Preise,
Einkommen und Arbeitsbedingungen, sind entscheidend für den Erhalt der
hiesigen bäuerlichen Landwirtschaft.
Der Klimawandel ist da: Die Landwirtschaft trägt Mitverantwortung und muss gleichzeitig auch Teil der Lösung sein:
Bodenschutz, schonender Anbau sind Voraussetzung. Kurze Transportwege,
Nachhaltigkeit und eine Versorgung, die sich an den Bedürfnissen der
Bevölkerung orientiert, sind eine gesellschaftliche Forderung. Forschung
und Innovation im Bereich Nachhaltigkeit (z.B. lokal angepasste Sorten)
sollen gefördert und unterstützt werden. Damit kann die Schweiz im
Rahmen der Nachhaltigkeitsziele (SDG) der UNO, dem Weltagrarbericht
(2008) und der von der Schweiz gesetzten Klimaziele, eine Pionierrolle
einnehmen.
Mit der gestrigen Pressekonferenz zünden wir den Startschuss für unsere Kampagne. Wie die Umfrage des Tages-Anzeigers
gezeigt hat, unterstützen über 60 Prozent der Stimmberechtigten die
Fair-Food-Initiative und die Initiative «für Ernährungssouveränität» bei
der eidgenössischen Abstimmung am 23. September. Ein gelungener Start.
Unterstützen Sie uns in den kommenden Wochen und bestellen Sie unser
Abstimmungsmaterial.
Vielen herzlichen Dank und beste Grüsse
Mathias Stalder, Koordinator Initiative für Ernährungssouveränität
Ulrike Minkner, Vize-Präsidentin Allianz für Ernährungssouveränität