Die Milchpreises sind 2013 gestiegen. Bei der A-Milch, dem grössten Segment, legte der Richtpreis franko Rampe um 5 Rappen zu. Gemäss neustem Beschluss der BOM soll der Richtpreis weiterhin auch im 2-ten Quartal bei 71 Rappen bleiben. Das wird allerdings mehrere Tausend Lieferanten der Nordostmilch wenig trösten. Deren Milchpreis sinkt am 1. März von 67 auf 65 Rappen.
Im B-Segment ist der Preis letztes Jahr um 7 Rappen gestiegen. Und im billigen C Segment für den Weltmarkt sogar um 11 Rappen! Diese Steigerung um 33% widerspiegelt in etwa den Preisanstieg auf den internationalen Märkten. Dass im inländischen Schweizer Markt die Preise dagegen nur sehr moderat angepasst wurden, ist das Resultat der einseitigen Verteilung der Macht im Milchmarkt. Leider sind BIG-M und andere Basisorganisationen die einzigen, welche diese Machtverteilung permanent kritisieren.
Die Spitzen der grossen bäuerlichen Verbände haben diese Konstellation inzwischen akzeptiert und lobpreisen nun ebenfalls das Credo der Partnerschaft , welche allein marktgerechte Preise garantieren soll. Der Begriff Partnerschaft steht für BIG-M aber für eine Beziehung, wo die Partner auf Augenhöhe miteinander reden, und von der beide in gleichem Masse profitieren. Das ist im Milchmarkt definitiv nicht der Fall. Die Folgen dieser Milchpreisdiktatur zeigt die Statistik:
Seit der Jahrtausendwende haben in der Schweiz 37% der Milchviehhalter ihre Stalltüren zugemacht. In den Kantonen Aargau und Schaffhausen waren es gar jeder zweite! Diese Zahlen sind beängstigend. BIG-M wird darum nicht stumm zusehen, wie immer mehr vielseitige Strukturen in der Milchviehhaltung durch eine unfaire Regelung im Milchmarkt vernichtet werden. Wir kämpfen für einen echten Markt, wo Produzenten und Abnehmer auf gleicher Augenhöhe über Preis und Menge miteinander verhandeln. Denn nur in einem funktionierenden Markt erhalten die Milchbauern wieder die nötige Perspektive für ihre Betriebe.
Mit kämpferischen Grüssen
BIG-M/Uniterre