Mittwoch, 17 August 2016

AICMSAngesichts der fortbestehenden Unsicherheit im Zusammenhang mit dem Brexit hat John Comer, Vorsitzender des irischen Milcherzeugerverbands ICMSA, eine sofortige Aussetzung der Verhandlungen über die MERCOSUR-, TTIP- und andere Handelsabkommen gefordert, bis die Folgen des Brexit klar absehbar sind und bei künftigen Handelsabkommen berücksichtigt werden können. 

 

 

Außerdem erklärte John Comer, dass alle bestehenden Handelsabkommen - einschließlich früherer WTO-Abkommen - überprüft und geändert werden müssten, um dem Ausstieg des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union Rechnung zu tragen.

Der Vorsitzende von ICMSA betonte, dass insbesondere das MERCOSUR-Abkommen äußerst negative und weitreichende Folgen für die irischen Landwirte haben könnte und es schlicht undenkbar sei, dass die Verhandlungen im Nebel der Ungewissheit und Verwirrung nach dem Brexit einfach fortgesetzt würden, bedenke man die direkten Folgen möglicher Zollkürzungen, vergünstigter Importe und sensibler Produktstatus, die alle unmittelbar durch die Beziehung des Vereinigten Königreichs mit der EU nach dem britischen Austritt beeinflusst würden.

Im Hinblick auf die bestehenden Handelsabkommen stellte John Comer fest, dass frühere Abschlüsse umfangreiche Zugeständnisse gegenüber Drittstaaten aufgrund ihrer traditionellen Handelsbeziehungen zum Vereinigten Königreich enthielten und diese auf der Mitgliedschaft des Vereinigten Königreichs in der EU basierten. Seiner Meinung nach ist es völlig untragbar, dass diese Zugeständnisse nach dem Brexit fortbestehen. Daher müssten die Handelsabkommen logischerweise geändert werden, um der neuen Realität Rechnung zu tragen. Als Beispiel nannte er Lammfleisch aus Neuseeland und führte dazu weiter aus, dass die irischen Landwirte nach dem Brexit bereits vor genug Unwägbarkeiten stünden, ohne dass sie noch mit Erzeugnissen auf den EU-Märkten konkurrieren müssten, deren Präsenz Zugeständnissen zuzuschreiben sei, die ihren Ursprung in historischen Handelsbeziehungen zwischen Neuseeland und dem Vereinigten Königreich hätten.

Er schloss mit der Feststellung, dass der Ausgang des Volksentscheids über den Brexit sehr bedeutende Fragen mit Folgen für bestehende und künftige Handelsabkommen aufwerfe, die als Teil der neuen Wirklichkeit eindeutig und angemessen behandelt werden müssten.

Pressemitteilung des ICMSA