Mittwoch, 11 Mai 2022
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Medienmitteilung von Uniterre

In diesen Zeiten wachsender Unsicherheit wird plötzlich die Frage der Gewähr unserer Nahrungsmittelversorgung zum Thema. Syngenta packt die Gelegenheit am Schopf: Mit ihrer Forderung nach Abkehr vom Biolandbau will sie unsere Landwirtschaft noch mehr ins Schussfeld der Zivilgesellschaft rücken in Bezug auf

  • die Trinkwasserqualität,
  • die Gesundheit unserer Böden,
  • die Biodiversität,
  • den Klimaschutz,
  • die Volksgesundheit usw.

Das lehnen wir dankend und mit Bestimmtheit ab!

Ohne Biolandbau produzierten wir wohl mehr Nahrungsmittel, nicht aber mehr Lebensmittel, und dies alles nur für mehr Umsatz und Gewinn der Agrochemie.

Die wirklichen und nachhaltigen Lösungsansätze für Lebensmittelengpässe liegen indes ganz anderswo:

  • in einer gerechteren Verteilung der Lebensmittel,
  • in der Ächtung der Spekulation mit Nahrungsmitteln,
  • in der Bekämpfung der Verschwendung über die ganze Wertschöpfungskette (food waste),
  • im Schutz unserer Böden vor Erosion, Wüstenbildung, Überbauung und Spekulation,
  • in der Abkehr von der Treibstofferzeugung aus Lebensmitteln
  • in der Abkehr vom Verfüttern von Lebensmitteln,
  • in der Förderung kleinerer Strukturen, z. B. in Kombination mit Agroforst und Permakultur,
  • in der Herauslösung der Land- und Lebensmittelwirtschaft aus den Freihandelsabkommen und der Welthandelsorganisation,
  • Kurz: in der Förderung der Ernährungssouveränität.

Der Welt-Agrarbericht hat vor bald 15 Jahren den Weg vorgezeichnet, den es zu gehen gilt. Die Schweiz hat dieses bemerkenswerte Dokument zwar mitfinanziert und mitgetragen, aber zu Herzen genommen hat sie seine Schlussfolgerungen in keiner Weise, ganz im Gegenteil.

Die Bio-Landwirtschaft mag wohl quantitativ weniger, dafür qualitativ hochwertigereund nachhaltigere Nahrungsmittel produzieren. Langfristig wird mit Bestimmtheit die Nachhaltigkeit der Produktion und der Erhalt der fruchtbaren Ackerböden ausschlaggebend sein, und nicht der kurzfristige Profit einiger weniger Multis.

Lösen wir uns also von der Idee der Flucht nach vorne direkt Richtung Abgrund!

Packen wir bestimmt und mit beiden Händen unsere Zukunft an!

Machen wir uns - zusammen mit allen Bäuerinnen und Bauern dieser Welt - auf den Weg zur Ernährungssouveränität!

Kontakte: Maurus Gerber (d/f): 081 864 70 22

Laurent Vonwiller (d/f): 078 877 01 79


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