Freitag, 17 Mai 2013

17avrilGE 89626711Im Rahmen des internationalen Bauernkampftages am 17. April in Genf hat die Bauerngewerkschaft Uniterre die KonsumentInnen aufgerufen direkte Beziehungen zu den Produzenten aufzubauen um gemeinsam die Ernährungspolitk und Kultur zu bestimmen. Zwischen 100 und 200 Personen haben sich auf dem Place de la Navigation eingefunden um gemeinsam die bäuerliche Landwirtschaft und die Ernährungssouveränität zu verteidigen.

 

 

Das Prinzip der Ernährungssouveränität ist Ausdrucks des Willens der BürgerInnen  Nahrung nicht  als eine simple Ware zu betrachten sondern als eine Kultur an welcher wir teilnehmen wollen.

Dieses Recht kann nicht gekauft werden und man kann es nicht aus einem Regal anonymer Produkte eines Supermarktes beziehen. Das Recht wird da eingefordert, wo  alle Partner einer Branche dafür kämpfen und so eine Ernährungskultur entwickeln.

Wir sind nicht allein mit diesem Standpunkt : vor zwei Jahren hat die Migros selber über ihre Reklame eine neue Vision der Landwirtschaft verbreitet : Das Huhn das selbstständig vom Land in die Stadt kommt, um dort ihr Ei in den dazu bereitstehenden Karton des Quartierladens zu legen.

Migros verkündet somit das Ende der standarisierten, grossen Aufzuchtbetriebe, das Ende der Grossverteiler welche den Züchtern die Hühnerrasse, die Futterzusammensetzung, die Wahl des Tierarztes, den Produktionskalender und den Preis der Eier und Hühner vorschreiben. Es ist das Ende des Bauern als einfachem Zuarbeiter der Eier- und Fleischindustrie. Es ist das Ende der Illusion der Konsumenten ihre Ernährung ganz am Ende der Kette, wenn es sowieso zu spät für Korrekturen der Produktionsart und deren Bedingungen ist, selber zu bestimmen.

Wir nehmen diese Vision unsererseits ernst. Um diese Reklame konkret umzusetzen haben wir heute anlässlich eines Besuches einer Filiale mit unseren Hühnern folgende Anfragen gestellt :

Die Bereitstellung von leeren Eierkartons für unsere Hühner. Gegen eine verhältnissmässige Entschädigung sind unsere Hühner einverstanden in die Stadt zu kommen.

Die Freiheit für jeden Geschäftsführer direkt mit Produzenten und Konsumenten aus der Region und dem Quartier über die Produkte aus der Region die in die Regale kommen sollen zu verhandeln.

Den Verkauf der 3l Beutel der Genfer Milch welche von den Bürgern verlangt wird zu bewilligen. Für diese Milch bekommt der Produzent 1.- Fr  anstatt der 50 Rp pro Liter. Dieser Preis erlaubt es eine Milchproduktion in Genf aufrecht zu erhalten und ist in Übereinstimmung mit der Reklamekuh die in die Stadt kommt um sich melken zu lassen.