Freitag, 12 Juli 2013

Das mit dem Mute der Verzweiflung ergriffenen Referendum zur AP 14 / 17 ist leider nicht zustande gekommen. Das Parlament und der Bundesrat muss zur Kenntnis nehmen, dass über 30'000 Bürger und Bürgerinnen, Konsumenten und Bauern der AP 14-17 ein klares Misstrauensvotum gegeben haben. Die Unterschriften zeigen auf, es gärt unter den Bäuerinnen und Bauern. Die Basis hat ihr Vertrauen in Verbände und Behörden zum grossen Teil verloren. In Gesprächen mit Konsumentinnen und Konsumenten wird immer deutlicher: Die Schweizer Bevölkerung will BäuerInnen, die das Land so weit als möglich mit gesunden Lebensmitteln versorgen.

 

 

 

Unsere Kritik an der verbürokratisierten Agrarpolitik gilt nach wie vor. Wenn nicht mal mehr der Bauernverbandspräsident es schafft, die Konsequenzen für seinen Betrieb aus den kiloschweren Unterlagen heraus zu lesen, dann stimmt einiges nicht (mehr). Die Umsetzung der AP 14 / 17 wird es an den Tag bringen. Es wird zu einem verschärften Systemwechsel kommen, der für die Lebensmittelversorgung gemäss Verfassung folgenschwere Auswirkungen zeitigt. Zu den Verliereren werden auch speziell die kleinen und mittleren Familienbetriebe gehören. Produktion und Ökologie dürfen nicht auseinanderdividiert werden Diese grüngebleichte, Freihandelsreform, welche die Strukturzerstörung der bäuerlichen Landwirtschaft und die Industrialisierung der gesamten Ernährungswirtschaft weiter vorantreibt wird von immer breiteren Kreisen nicht mehr getragen. Bauern und Konsumenten wollen eine sichere inländische Lebensmittelversorgung erhalten. Diese Lebensmittel sollen ressourcenschonend auf hohem Qualitätsstandard produziert werden. Es soll den Bauern möglich sein, aus ihrer Produktion ein faires Einkommen zu erwirtschaften.

In diesem Sinne muss die Agrar- und Ernährungspolitik des Bundes Massnahmen beinhalten welche unserem Land die Möglichkeit lässt, möglichst viele Lebensmittel lokal und regional zu produzieren, statt blindlings auf Auflösung des Grenzschutzes und weiter wachsende Importe zu setzen, ohne dabei diese Importe an gleichwertige ökologische und soziale Standards zu binden.

Der nächste Schritt wird die Lancierung einer Volksinitiative zur Ernährungssouveränität und der Sicherung einer qualitativ und quantitativ hohen Versorgung sein. Wir rufen deshalb alle von dieser Thematik angesprochenen Bevölkerungskreise auf, welchen die zukünftige

Ernährungspolitik am Herzen liegt, sich in diesem Sinne an der Bildung parteiübergreifenden Bündnisses zu beteiligen.

Für weitere Auskünfte stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung

 

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Kontakt / Rückfragen

Uniterre Genf, Zürich La Vrille Komite Agrarpolitik, Rudi Berli 078 70 77 883 (dt, fr)

Willy Cretegny 079 626 08 25 (fr)

Ernst Schibli 079 431 77 51 (dt)

Samuel Graber 079 676 78 44 (dt)