Montag, 23 September 2013

cnuced rapportErwacht, bevor es zu spät ist

La Via Campesina, GRAIN und ETC begrüssen den neuen Rapport der UNCTAD. Der Rapport deklariert einen Kurswechsel, der die Landwirtschaft, in den reichen sowie in den armen Ländern, von den Monokulturen hin zu einer grösseren Vielfalt der Kulturen führen soll.

 

Eine Verringerung des Gebrauchs von Dünger und anderen Zusätzen, eine stärkere Unterstützung der kleinen landwirtschaftlichen Strukturen, u.a. wird eine lokale Produktion und Konsumation gelobt. Mehr als 60 internationale Experten haben zum Rapport beigetragen, der letzte Woche publiziert wurde. (http://unctad.org/en/pages/PublicationWebflyer.aspx?publicationid=666)

„Eine Abkehr von der industriellen Agrarproduktion mit ihren Monokulturen und der hohen Abhängigkeit von Kunstdünger und Pestiziden sei vonnöten - hin zu „einem Mosaik nachhaltiger Produktionssysteme, die die Produktivität von Kleinbauern verbessern und ländliche Entwicklung fördern“, sowie einer regionaler geprägten Lebensmittelerzeugung. Der Klimawandel wird enorme Auswirkungen auf die Landwirtschaft haben, besonders in Subsahara-Afrika und Südasien. Eine verlangsamte Steigerung der Agrarproduktion bei einer stetig wachsenden Weltbevölkerung, Dürren, explodierende Lebensmittelpreise und der zunehmende Druck auf Ackerland werden das Hungerproblem weiter verschärfen. „Das aktuelle System der industriellen Landwirtschaft (...) lässt immer noch rund eine Milliarde Menschen an Unterernährung und Armut leiden“, schreibt UNCTAD-Sekretär Ulrich Hoffmann. Und das, obwohl schon heute genügend Kalorien produziert werden, um 12-14 Milliarden Menschen zu ernähren. Daher müsse die Priorität darauf gesetzt werden, dass Kleinbauern sich selbst versorgen können oder ein ausreichendes Einkommen durch die Landwirtschaft erzielen können, um sich Lebensmittel zu kaufen. Die Botschaften des Weltagrarberichts scheinen nicht ungehört verhallt zu sein.“ (zitiert aus http://www.weltagrarbericht.de/aktuelles.html)

Dies ist nichts anderes als die Argumentationslinie, für die sich Via Campesina, GRAIN und die Gruppe ETC seit mehr als 20 Jahren einsetzt. Diese Organisationen haben bei der Redaktion von gewissen Kapiteln des Berichts mitgearbeitet und sie haben eine zukünftige Partnerschaft gebildet, mit dem Ziel die Agroökologie und die bäuerliche Landwirtschaft als Alternative zu fördern.

Trotz regelmässiger Berichte, ausgehend von System der Vereinten Nationen, die sich für die Agroökologie und für eine kleinstrukturierte Landwirtschaft einsetzen, wurden diese Erkenntnisse nicht umgesetzt.

„ Schon lange vor dem Erscheinen des Berichts, waren Kleinbauern weltweit davon überzeugt, dass wir unbedingt eine diversifizierte Landwirtschaft benötigen, um eine lokale Produktion zu erhalten, die ausgeglichen ist und die die Möglichkeiten der Menschen und der Natur respektiert. Um diese Ziele zu erreichen, ist es äusserst wichtig die grosse lokale Saatgut-Sortenvielfalt zu schützen, sowie das Recht der Bauern, diese einzusetzen. Als Kleinbauern kämpfen wir dafür, unser Wissen und unsere bodenständigen Sorten zu bewahren,“ sagt Elizabeth Mpofu, Gerneralkoordinatorin von La Via Campesina.

Pat Moonex, von ETC ergänzt:“ Die industrielle Lebensmittelbranche verbraucht zwischen 70 und 80% des ackerfähigen Bodens weltweit, um etwa 30-40% der Nahrung zu produzieren, die wir essen. Währenddessen den Bauern, den wirklichen Nahrungsmittelproduzenten, das Land entzogen wird und daraus beträchtliche ökologische Schäden resultieren. Es ist klar, dass wir so unseren Planeten nicht ernähren können.“

In Anbetracht dieser politischen Dokumente, ist es an der Zeit, diese in die Tat umzusetzen. Alle Regierungen, auf allen Stufen (vom lokalen bis zu internationalen) sind verantwortlich dafür, nun die richtigen Entscheidungen zu treffen. Wir laden die internationale Gemeinschaft ein, sich uns an zu schliessen, im Kampf für die Souveränität und  für eine Welternährung durch die  Bauern, Bäuerinnen und anderer kleine Nahrungsmittelproduzenten und sich gleichzeitig der Aneignungen unserer Nahrungssysteme durch grossen Unternehmen zu widersetzen,