Montag, 23 November 2015

01 ernaerungssouveraenitaet 03 petitUNITERRE mobilisiert und fordert alle Mitglieder auf, sich am 27. November den Reihen der Demonstrierenden in Bern anzuschliessen, damit sich der Bundesrat an den Vertrag halten muss, den er mit den Bäuerinnen und Bauern geschlossen hat. Er darf das Agrarbudget nicht senken, weil sich die Landwirtschaft schon heute an eine neue Politik anpassen muss und weil der Preisdruck enorm ist!

 

Zudem kann die Initiative für Ernährungssouveränität von Uniterre zur Lösung verschiedener Probleme beitragen, welche die Landwirtschaft lähmen. Deshalb werden die Mitglieder von Uniterre vor Ort auch Unterschriften sammeln.

Was wir zu Recht vom Bund verlangen, sollten wir auch von unseren Käufern fordern, denn unser Einkommen besteht zu einem grossen Teil aus den Preisen, die wir für unsere Produkte erhalten. So betrachten wir den Marsch in Bern als ersten Schritt in einer wachsenden Bewegung, die sich auch an die anderen Ansprechpartner der Bäuerinnen und Bauern richten wird, nämlich an die Käufer.

Die Preise sichern immer noch einen massgeblichen Anteil unseres Einkommens!

Doch mit dem, was wir heute für unsere Produkte erhalten, gibt es keine Zukunft für die Schweizer Landwirtschaft. Es braucht eine geeinte, entschlossene und vielseitige Vertretung unserer Interessen für faire Preise auf dem Markt. Heute geht nur ein winziger Teil des Konsumentenpreises an die Bäuerinnen und Bauern, während sich die Grossverteiler die höchsten Margen in ganz Europa herausnehmen. Ein fairer Preis deckt die Produktionskosten und garantiert der Bauernfamilie mehr als nur ein Hungerlohn. Bei der Industriemilch liegt dieser Preis zwischen 0.85 und 1.20 Fr./kg, beim Brotgetreide bei rund 90 Fr./dt, beim Futtergetreide bei 70 Fr./dt usw.

Wir wollen in der Schweiz für unsere Bevölkerung produzieren, aber vorher wollen wir wissen, wie viel wir für diese notwendige Arbeit erhalten.

Instrumente für die Regulierung sind unerlässlich, die Verhandlungsposition der Bäuerinnen und Bauern muss gestärkt werden.

Wenn wir faire Preise bekommen und behalten wollen, müssen wir unsere Produktion regeln, um strukturelle Überschüsse zu vermeiden, die unsere Märkte belasten (C-Milch, Deklassierung zu Futtergetreide usw.). Die Einführung solcher Mechanismen muss vom Bund unterstützt werden, damit die Bäuerinnen und Bauern beim Verhandeln mit Käufern und Verarbeitern mit gleichen Waffen kämpfen können. Der Bund kann sich nicht einfach abwenden, er hat eine zentrale Rolle zu spielen, um die Einführung eines fairen Handels zu ermöglichen. Das gehört zu seinem Auftrag und steht in der Verfassung, um in „gegenseitiger Rücksichtnahme und Achtung zu leben“. Im Vorwort steht auch: „die Stärke des Volkes misst sich am Wohl der Schwachen“. Denkt daran! Ohne Unterstützung durch den Bund kann der von zwei grossen Käufern beherrschte Markt niemals gerecht werden.

Freihandelsabkommen stoppen!

Die Schweiz nimmt seit ein paar Jahrzehnten an einem ungezügelten Wettrennen teil, mit dem Ziel, möglichst (zu!) viele Freihandelsabkommen zu schliessen. So will die Regierung auch die Weisse Linie mit Europa öffnen, was den gesamten Milchsektor bedroht. Aktuell sind auch die Verhandlungen mit Malaysia: Der Massenimport von Palmöl hätte als direkte Folge das Ende der Rapskulturen in der Schweiz (nebst anderen unangenehmen sozialen, gesundheitlichen und ökologischen Folgen). Internationale Handelsabkommen sind nötig und erwünscht, niemand bestreitet das, aber sie müssen auf der Zusammenarbeit zwischen den Ländern beruhen, nicht auf Wettbewerb.

Unsere INITIATIVE FÜR ERNÄHRUNGSSOUVERÄNITÄT bildet eine gesetzliche Grundlage, mit der die erwähnten Forderungen umgesetzt und die Lage der Bauernfamilien verbessert werden können. www.souverainete-alimentaire.ch

 

Kontakt:

Charles-Bernard Bolay, Präsident Uniterre, 079 409 14 42 (f)

Pierre-André Tombez, Präsident Initiative für Ernährungssouveränität, 079 634 54 87 (d/f)

Ulrike Minkner, Vizepräsidentin Uniterre, 032 941 29 34 oder 077 401 88 72 (d/f)

Valentina Hemmeler Maïga, Gewerkschaftssekretärin Uniterre 079 672 14 07 (f/d)

Nicolas Bezençon, Gewerkschaftssekretär, 079 574 54 12 (f/d)