In diesem Jahr ruft La Via Campesina am 17.April u.a. zum Kampf gegen Freihandelsabkommen wie TAFTA, TiSA und TTIP auf. Uniterre macht an diesem Tag auf die skandalöse Preispolitik der Grossverteiler und der verarbeitenden Industrie aufmerksam, ein besonderes Augenmerk gilt den Probleme der MilchproduzentInnen, welche durch den Preiszerfall (50 Rp./Liter Milch) existenziell bedroht sind.
Gleichzeitig mobilisieren die Bäuerinnen- und Bauerngewerkschaft Uniterre und ihre SympathisantInnen für die Initiative für Ernährungssouveränität in aktuell sieben Städten in der Schweiz, es sind symbolische Aktionen geplant:
Basel: 17. April
13.30 Uhr, Unterschriftensammlung und Aktion, Spalentor
Bern: 17. April
11 Uhr, Unterschriftensammlung und Aktion, Breitenrainplatz vor dem Breitschträff
Pressekonferenz, 11.45 Uhr, Breitschträff
Genf: 17. April
8 Uhr: Plaine de Plainpalais. Ankunft von Traktoren, Marktplatz.
9 Uhr : Pressekonferenz Place du Cirque und danach symbolische Aktion vor einem Grossverteiler um auf die Problematik im Milchsektor aufmerksam zu machen.
10 - 12.30 Uhr : Unterschriftensammlung rund um den Platz «Plainpalais»: Coop Augustin, Markt Plainpalais, Uni Mail, und auch bei Manor-Coutance, Migros-Servette.
12.30 Uhr: Apero Pizza Plaine de Plainpalais
16 Uhr: Aktion «Semons à tout vent» vom «Marche Mondiale des Femmes» l’Espace solidaire des Pâquis
Saint Prex (VD): 17. April
10.00 Saint Prex (VD), Aktion und Pressekonferenz organisiert vom Kollektiv Gegen die Spekulation mit Rohstoffen beim Sitz der Vale SA, einem transnationalen Unternehmen. Kritisiert werden die Steuerbefreiungen, von denen der Konzern hier in der Schweiz profitiert und die Aktivitäten, welche in Brasilien zerstörerische Konsequenzen im Sozialen (Vertreibung der Bauern und Bäuerinnen) und für die Umwelt haben. Mehrere RednerInnen aus Brasilien (MST) und der Schweiz werden das Wort ergreifen.
Lausanne:
17. April: Unterschriftensammlung, place Palud, ab. 9.30
18. April: Nein zum Gipfeltreffen der PlünderInnen und UmweltverschmutzerInnen in Lausanne.Forum am Samstag, 18. April, 13.30 - 23.30 Maison de Quartier Sous-Gare mit Beteiligung von Uniterre (av. Édouard Dapples 50)
21. April, 17.30, place Chaudron, Demo gegen den Gipfeltreffen. Kraftvoller, musikalischer, friedlicher und lauter Protestzug anlässlich des global commodities summit.
facebook.com/Stopp.Rohstoffspekulation
Neuenburg: 17. April
16.00-19.00 Unterschriftensammlung, rue de l’Hôpital (proche Migros), Neuenburg
18 avril : Unterschriftensammlung, 9.30-12.00, rue de l’Hôpital (proche Migros), Neuenburg
St. Gallen: 17. April
10 Uhr, Unterschriftensammlung, Treffpunkt Hauptbahnhof
Zürich: 17. April
10 Uhr, Freiluftinstallation zum Thema Zukunft und Ernährung organisiert durch die Uniterre-Sektion Zürich im Wisentäli oberhalb Oetwil an der Limmat. Hier entsteht eine Freiluftinstallation zum Thema Zukunft und Ernährung. Sie macht aufmerksam auf eine weltweite Fehlentwicklung. Täglich verschwinden allein in der Schweiz vier Bauernhöfe (meist Kleinbauernhöfe). Laut Agrarbericht meist genau jene, welche mithelfen,
unseren Planeten nachhaltig zu ernähren. Dagegen wehren wir uns.
Ort: Wisentäli Bergwiesen zu Fuss ab Bushaltestelle Oetwil Oberdorf in 15 Minuten erreichbar oder ab Parkplatz Bergstrasse Geroldswil (300 Meter)
Die interessierte Presse ist herzlich eingeladen, die Aktion medial zu begleiten.
Winterthur: 19. April
13 Uhr, Lebensmittelpunkt zum Thema: Ernährungssouveränität und Via Campesina mit Ulrike Minkner / Weltmarkt am Beispiel Getreide / Brot und ganz praktisch einem Brotback-Workshop. Natürlich findet wie immer der kleine Markt statt, gibt es Essen, Trinken und Musik und Setzlinge.
Machwerk (Sulzer-Areal), am Lagerplatz.
Die Volksinitiative „Für Ernährungssouveränität. Landwirtschaft betrifft uns alle“will in der Schweiz das Prinzip der Ernährungssouveränität umsetzen. Dazu fordert sie, dass sich der Bund für folgende Ziele einsetzt:
- Eine vielfältige, bäuerliche und gentechfreie Landwirtschaft, welche die natürlichen Ressourcen, namentlich den Boden und das Saatgut, schützt.
2. Eine Landwirtschaft, die kommenden Generationen eine Zukunft bietet und ihnen den Zugang zu Land garantiert. Eine Landwirtschaft, die dank fairer Preise den Bauern und Bäuerinnen sowie den landwirtschaftlichen Angestellten, ein gerechtes Einkommen sichert.
3. Ein Markt mit mehr Transparenz, welcher im Dienste der Bauern und Bäuerinnen, sowie der Konsumenten und Konsumentinnen steht. Es geht um die Stärkung kurzer Kreisläufe und darum eine regionale Produktion zu ermöglichen und zu beleben. So werden in den Regionen Arbeitsplätze erhalten, Transporte beschränkt und eine bessere Rückverfolgbarkeit garantiert.
4. Ein gerechterer internationaler Handel wird ermöglicht durch regulierende Zölle an den Grenzen, durch das Recht sich zu schützen und die Pflicht auf Exportsubventionen zu verzichten.
5. Eine Landwirtschafts- und Ernährungspolitik, welche sich an den Erwartungen der Bevölkerung ausrichtet. Die Bevölkerung bestimmt im Respekt gegenüber anderer Regionen souverän über ihre Landwirtschafts-und Ernährungspolitik.
Weitere Informationen zur Initiative finden Sie unter: http://ernaehrungssouveraenitaet.ch
Das Konzept der Ernährungssouveränität wurde 1996 von La Via Campesina lanciert und wird weltweit eingefordert.
Ansprechpersonen:
Ulrike Minkner (Vizepräsidentin Uniterre): 032 941 29 34 / 077 401 88 72
Jakob Alt (Vizepräsident Uniterre, Sektion Uniterre Zürich): 044 748 08 52 / 078 321 80 18
Rudi Berli (Präsident Sektion Uniterre Genf): 078 707 78 83
17. April : Internationaler Kampftag der Bäuerinnen und Bauern
Der internationale Kampftag der Bäuerinnen und Bauern wurde von La Via Campesina ausgerufen. Am 17. April 1996 hat die Militärpolizei in Eldorado dos Carajás, im Bundesstaat Pará in Amazonien Brasilien ein Massaker unter Bäuerinnen und Bauern der Landlosenbewegung (MST) angerichtet, dabei wurden 19 Personen getötet. An diesem Tag, hatten 1’500 Frauen und Männer der MST eine Strasse besetzt und blockiert, um von der Staatsregierung die Umsetzung einer Agrarreform einzufordern. 155 Militärpolizisten des Staates Pará haben die Mitglieder des MST eingekreist, Tränengas eingesetzt und mit Maschinengewehre auf die Bauern geschossen. Mehr als 19 Mitglieder des MST wurden dabei getötet, drei Personen starben später an den Folgen ihrer Verletzungen, 69 Personen wurden verletzt. Die Verantwortlichen des Staates - die Polizei, die Armee und die Grossgrundbesitzer waren in die Vorbereitungen dieses Massakers involviert. Fast 20 Jahre später sind die Verantwortlichen in Eldorado dos Carajás noch immer weder angeklagt noch verhaftet.