Donnerstag, 03 September 2015

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„Wir demonstrieren nicht für Subventionen, sondern für eine Mengenkürzung auf dem Milchmarkt“

(Brüssel, 02.09.2015) Es sollen viele werden: tausende Menschen und hunderte Traktoren, die am 7.09. anlässlich der außerordentlichen EU-Ratssitzung in Brüssel für eine vernünftige Milchpolitik demonstrieren werden. Bei der heutigen Pressekonferenz im Vorfeld der Aktion gaben die Vertreter der europäischen Milchproduzenten Details zu der Demonstration des European Milk Board (EMB) bekannt.

 

 

„Wie Sie wissen, flammen überall in Europa starke Proteste von Milchbauern auf. Die Erzeuger sind wütend und kommen nun am 7.9. nach Brüssel, um der aktuellen EU-Politik einer ungebremsten Produktion lautstark eine Absage zu erteilen“, so der Präsident des EMB, Romuald Schaber. „Uns ist wichtig, dass die Öffentlichkeit versteht, dass es gute und falsche Strategien für den Milchmarkt gibt. Und dass sie weiß, dass die Milchproduzenten nicht für Subventionen demonstrieren, sondern für Mengenkürzungen, über die ein fairer Preis erreicht werden kann“, so Romuald Schaber weiter. In Zeiten von Krisen müsse man daher über ein Krisenprogramm - das Marktverantwortungsprogramm (MVP) - eine Drosselung der Mengen erreichen.

Falsche Strategie

Die Milcherzeuger sind verärgert, dass insbesondere von der deutschen Regierung, der EU-Kommission und aus den Reihen der Bauernverbände weiter die schädliche Exportorientierung propagiert wird. Denn jene treibt die Milchproduktion nach oben und hat die Krise auf dem Milchmarkt ausgelöst. Jeder, der hier die Milch nun auf andere Märkte schwemmen will - sei es nach China oder in den Iran -  und sich weigert, an der eigenen Produktionsschraube zu drehen, ist entweder blind oder offensichtlich nicht an einer Zukunft für die europäische Milchproduktion interessiert. Denn es ist nicht der russische Importstopp oder der zurückgehende Milchdurst der Chinesen, der die Krise ausgelöst hat,  sondern die Tatsache, dass auf eine zurückgehende Nachfrage mit einer steigenden Produktion reagiert wird.

„Wer so eine falsche Strategie mit vorantreibt und dann behauptet, der russische Importstopp wär an allem schuld und nur plump nach Subventionen und dem Anheben des Interventionspreises verlangt, kann von uns Milcherzeugern nicht mehr ernst genommen werden“, unterstreicht Schaber die Meinung der europäischen Milchproduzenten.

Um der Ignoranz und falschen Strategie von EU-Kommissar Phil Hogan, dem deutschen Agrarminister Christian Schmidt und europäischen Bauernverbandsvertretern ein Ende zu setzen, werden sich die europäischen Milcherzeuger nun in den kommenden Tagen auf den Weg nach Brüssel machen. Ihre Forderungen für den 7.9. sind dabei ganz klar:

Kostendeckende Milchpreise und ein Kriseninstrument, das Marktverantwortungsprogramm (MVP), jetzt!

Mit dem Geld aus der Superabgabe muss sofort ein freiwilliger Lieferverzichtfinanziert werden, damit die Menge runtergeht!  

Einzelheiten zur EMB-Demonstration am 7.9.

Pressekonferenz: 9:30 Uhr im Pressezentrum Résidence Palace (Saal „Passage“), Rue de la Loi 155, 1040 Brüssel

Große Aktion: 11 Uhr vor dem EU-Rat - Justus Lipsius Gebäude, Kreisverkehr Schuman  B-1048 Brüssel

 

Kontakte:

EMB-Präsident Romuald Schaber (DE): + 49 (0)160 352 4703EMB-Pressestelle Regina Reiterer (DE, EN, FR): +32 (0)2 808 1935