Dienstag, 31 Januar 2017

Milchbauern haben in Brüssel eine Tonne Milchpulver versprüht. Die EU plant, einen Teil der Lagerbestände zu verkaufen. Die Bauern befürchten ein erneutes Absinken des Milchpreises in und ausserhalb Europas.

 

 

Im vergangenen Jahr hat die Europäische Union mehrere Milliarden Kilo verpulvert und eingelagert. Damit wollte sie den Markt stabilisieren. Nun gab die Union bekannt, dass sie einen Teil der Lagerbestände abbauen will, weil sich die Produzentenpreise verbessert haben.

Das sehen die Milchbauern anders. Sie haben sich am Montag in Brüssel eingefunden und gegen die Auslagerung demonstriert, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Hunderte Bauern haben sich vor Justus-Lipsius-Gebäude eingefunden. Dort befindet sich der Sitz des Rates der Europäischen Union und des Europäischen Rates.

Vor dem Gebäude versprühten die Bauern als symbolischen Akt Milchpulver. Dies zeigen Bilder, die schweizerbauer.ch übermittelt wurden. Die Überproduktion gefährde nicht nur die europäischen Milchbauern, sondern auch die Bauern in den Schwellenländern. Mit der Ausfuhr des Milchpulvers in jene Länder würden bäuerliche Strukturen zerstört, da das günstige europäische Milchpulver das Preisgefüge herunterreisse, so die Bauern. In der kommenden Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) müsse die Intervention wegen ihres Bumerangeffekts abgeschafft werden, machen die Milchbauern deutlich.

Die Europäische Union hingegen sagte, dass sie nur einen kleinen Teil der Lagermenge zum Verkauf freigebe. Insgesamt sollen 354’000 Tonnen verkauft werden. Diese Menge würde die Marktstabilität nicht gefährden, so ein Sprecher der EU-Kommission. Die EU hat derzeit über 4 Mrd. kg Milchäquivalente an Lager.

Quelle: schweizerbauer.ch