Freitag, 17 Januar 2014

migrop"Coop zeigt Verständnis für die wirtschaftlich unter Druck stehenden Milchproduzenten." Dies ist die Kernaussage im Coop Magazin vom 6 Januar. In dem Artikel rechtfertigt sich Coop dafür, dass die Preise "bei einem Teil der Milchprodukte geringfügig" angehoben werden. Auch die Migros zieht bereits nach. Beide Grossverteiler betonen bei jeder Gelegenheit, dass sie Partner der Schweizer Landwirtschaft seien.

 

 

Coop will sich engagieren, damit die Bauern "für ihre Milch einen angemessenen Preis" erhalten. In seiner "Information" unterschlägt Coop jedoch, dass sich der Vorstand der BOM wieder einmal nicht einigen konnte. Coop hat sich zusammen mit der Migros einer geforderten - und absolut gerechtfertigten - Erhöhung um 3 Rappen erfolgreich widersetzt! Von diesem "Erfolg" der Grossverteiler liest man in ihren Magazinen nichts. Es steht auch nichts darin, dass der von Coop so gerühmte, "angemessene"  Milchpreis die flächendeckende Milchproduktion in der Schweiz keinesfalls sicherstellt, weil die Bauern damit ihre Kosten nicht gedeckt haben! Und das gilt auch für den Starbuck-Caffee der Migros, der aus ausländischer Milch gemacht wird und nun ebenfalls teurer wird, wegen der "höheren Rohstoffkosten".

Wenn Coop zur Information  für die Konsumenten schon eine Statistik der Milchverkaufspreise abbildet, dann gehörte mindestens auch die Statistik der Produzentenpreise dazu. Der Liter Vollmilch kostet zwar ab Januar im Laden Fr. 1.55, genau wie vor 10 Jahren. Vor 10 Jahren lag der Milchpreis für die Bauern aber um 10 Rappen höher! In diesen 10 Jahren wurde also die Marge genau um diese Differenz aufgebessert! Noch krasser sieht es bei der teilentrahmten Milch aus: Im Gegensatz zu früher verkaufen Coop und Migros heute diese Milch zum gleichen Preis wie die Vollmilch. Sie enthält aber nur 2,5% Fett. Bei diesem Liter  wurde also noch für mindestens 11 Rappen Rahm abgesahnt!

BIG-M und Uniterre haben nichts dagegen, wenn mit unserer erstklassigen Schweizer Qualitätsmilch auf allen Stufen Geld verdient werden kann. Aber bitte nicht auf dem Buckel der Bauern und Konsummenten! Das könnte ein Boomerang  werden. Kein Bauer kann es sich über Jahre hinweg leisten, wenn er seine Milch unter den Kosten abliefern muss. Die aktuell rückläufige Anzahl der Milchkühe und die Tatsache, dass vermehrt auch grosse Betriebe aus der Milchproduktion aussteigen, sollte  bei den Grossverteilern sämtliche Alarmglocken läuten lassen.BIG-M und Uniterre machen den beiden Riesen darum einen Vorschlag: Stellt doch endlich  eine Faire Milch in die Läden. Nur "die Faire Milch" garantiert, dass bei den Bauern, welche sie liefern, ein kostendeckender Milchpreis ankommt. Die Idee ist keinesfalls neu und wird bereits in mehreren Europäischen Länder erfolgreich umgesetzt. Denn es gibt Millionen von KonsumentInnen, welche bereit sind , für das hochwertige Naturprodukt Milch soviel zu bezahlen, dass der Bauer seine Rechnungen mit dem Milchgeld bezahlen kann, und für seine Familie auch noch etwas Verdienst zum Leben übrig bleibt.  

Mit kämpferischen Grüssen


BIG-M/Uniterre