Dienstag, 01 November 2016

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Das zweite europäische Nyéléni-Forum für Ernährungssouveränität fand vom 25. - 30. Oktober in Cluj-Napoca, Rumänien, statt. Über 700 TeilnehmerInnen aus rund 40 Ländern, darunter Bäuerinnen und Bauern, KonsumentInnen und urbane Bewegungen, NGO's, ArbeiterInnen und Gewerkschaften, fanden dabei zusammen.

 

 

Die industrielle Landwirtschaft und Freihandelsabkommen wie zum Beispiel TTIP/CETA bedrohen die bäuerliche Landwirtschaft. An den Nyéléni-Treffen entwickeln die TeilnehmerInnen Strategien und Aktionspläne, um dem neoliberalen System entgegenzuwirken und Alternativen aufzuzeigen. In der Europäischen Nyéléni-Erklärung von 2001 (Krems, Österreich) heisst es: «Wir wollen die Grundsteine dafür legen, dass Menschen ihre eigene Versorgungssysteme für Nahrungsmitteln entwickeln können.» Konkret umfasste das 2. Forum in Cluj-Napoca die vier Diskussionsschwerpunkte ‚Neue Modelle der Lebensmittelproduktion und des Konsumverhalten’, ‚Lebensmittelverteilung’, ‚das Recht auf natürliche Ressourcen und Gemeingüter’, sowie ‚die Arbeitsbedingungen im Agrar- und Ernährungssystem’.

Die Bäuerinnen- und Bauerngewerkschaft Uniterre konnte am Nyéléni-Forum ihre Volksinitiative für Ernährungssouveränität vorstellen und stiess damit auf grosses Interesse. Viele Delegierte haben das Schweizer Engagement sehr begrüsst und wollten den Inhalt der Initiative genauer kennen lernen, um ihn auch in ihren Ländern einzubringen.

Die Mitglieder der Nyéléni-Bewegung verstehen Ernährungssouveränität nicht nur als Konzept sondern als ganze Kultur. Deshalb stand in Cluj-Napoca auch der kulturelle Austausch in Form von Musik, Tanz und Film sowie mit Besuchen in lokalen ländlichen Gemeinden ganz oben auf der Agenda. Zudem wurden die geteilte Philosophie und die Visionen auch gelebt: Die Teilnehmenden wurden mit 100% lokalen Produkten versorgt und alle haben aktiv zum Funktionieren des Forums beigetragen.

Für die rumänische Bauernorganisation Ecoruralis war es eine grosse Chance, Gastgeber des Nyéléni-Forums zu sein. So könnten sie auf die Situation der rund 4,7 Millionen Kleinbäuerinnen und -bauern im Land aufmerksam machen. Mit dem Beitritt Rumäniens in die Europäische Union verschärfte sich auch die Lage für die bäuerliche Bevölkerung - die Industrialisierung der Landwirtschaft schreitet voran und verdrängt die ländlichen Gemeinschaften und ihre traditionelle Lebens- und Produktionsweisen. Rumänien hofft, durch das Nyéléni-Forum ins Blickfeld der europäischen Zivilbevölkerung zu gelangen und somit Solidarität und Unterstützung aus anderen ändern zu erhalten.

 

Die Abschluss-Deklaration erscheint nach dem Forum ist so wie sämtliche Informationen zum Kongress unter: www.nyelenieurope.net

Weitere Informationen zur schweizerischen Volksinitiative für Ernährungssouveränität unter: www.ernaehrungssouveraenitaet.ch

 

Kontakt: Mathias Stalder, Koordinator Nyéléni-Delegation

 

 

 

 

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Fotos:
https://www.flickr.com/photos/nyelenieurope/albums/72157674492450151