Donnerstag, 13 April 2017

Der Dachverband der Schweizer Biobetriebe (Knospe) diskutierte an der Delegiertenversammlung (DV) vom 12. April 2017 einen Antrag von Bio Genève. Grund der Motion waren wohlwollende Äusserungen des Vorstandes sowie ihres Mediensprechers Lukas Inderfurth zu TTIP: «Bei TTIP werden besonders sensible Produkte Grenzschutz geniessen, und wir sehen keinen Grund, weshalb dieser ausgerechnet beim Getreide aufgehoben werden sollte. Zudem sehen wir es auch als Chance, dass das Bio-Sortiment durch Importe erweitert und damit Bio für noch mehr Kunden attraktiv wird.», hiess es in einem Artikel des Schweizerbauers. Ein offener Brief unter dem Titel «Wir fordern eine klare Position!» von Bio-Bäuerinnen und landwirtschaftliche Angestellte wurde am 21. September 2016 veröffentlicht und medial aufgegriffen.  

 

ttip bildquelle zvgBio-Genève hat das Anliegen in Form einer Motion an die DV der Bio Suisse getragen. «Und wir haben gewonnen», freut sich Mitinitiantin Ulrike Minkner von Uniterre. «Die Motion ist von den Delegierten angenommen worden. Gegen den Widerstand des Bio Suisse-Vorstands!». Im Wortlaut fordert die Motion: «Gesunder Menschenverstand und Kohärenz inspirieren und verpflichten Bio Suisse der lokalen, nachhaltigen Produktion den Vorrang zu geben. Eine ungezügelte Konkurrenz, welche von den Freihandelsabkommen, in diesem Falle TTIP (USA und EU), gefördert wird, ist kein wünschenswertes Ziel und steht gegen Handelsbeziehungen, welche sich gegenseitig bereichern.

Deshalb stellt sich Bio Suisse grundsätzlich gegen den Abschluss eines derartigen Abkommens. Sollte trotz hoher Unwahrscheinlichkeit, ein derartiges Abkommen abgeschlossen werden, müssten Begleitmassnahmen, um die inländische Produktion abzusichern, verhandelt werden.»