Samstag, 08 März 2014

DEKLARATION DER BÄUERINNEN DER EUROPÄISCHEN KOORDINATION VIA CAMPESINA ZUM INTERNATIONALEN FRAUENTAG AM 8. MÄRZ 2014

EuroC ViaC LogoIm Jahr 2014, welches von der UN als das Jahr der bäuerlichen Familienbetriebe erklärt wurde, versammelten wir, die Frauen der Mitgliedsorganisationen der European Coordination Via Campesina (ECVC), uns im Vorfeld des Internationalen Frauentags in Evenstad (Norwegen). In dieser Erklärung bekräftigen wir unseren Einsatz für das Recht aller Bürger und Bürgerinnen auf gesundes, ausreichendes und gutes Essen auf eine agrarökologische und soziale Erzeugungs- und Verteilungsweise.

 

 

Wir fordern das Recht aller Bäuerinnen auf eine gleichberechtigte Teilhabe innerhalb dieses Systems, ihre Anerkennung als Lebensmittel-Erzeugerinnen und dass ihnen der Zugang zu Land, Saatgut und anderen Ressourcen garantiert wird.

Tausende von Bäuerinnen in Europa und weltweit arbeiten in kleinbäuerlichen Betrieben, die die Grundlage eines reichhaltigen und vielfältigen Ernährungssystems sind. Wir sind Hüterinnen des Wissens und der biologischen Vielfalt. Wir sorgen für die Erhaltung der Böden und lebendiger ländlicher Räume.

Wir verurteilen die Angriffe auf ländliche Regionen, insbesondere auf die Frauen in diesen Regionen, die von der neoliberalen Politik der Welthandelsorganisation, des Internationalen Währungsfonds, der Weltbank und den Freihandelsabkommen - wie dem aktuell mit den USA verhandelten - ausgeübt werden. Sie sind die Ursache von Armut, Zwangsmigrationen und zahlreichen Todesfällen von Menschen, die aus diesen Situationen zu entkommen versuchen.

Eine andere Erzeugungsweise von Lebensmitteln basierend auf Ernährungssouveränität ist unerlässlich für einen radikalen sozialen Wandel hin zu einer Welt, in der Werte wie Gleichberechtigung und Menschenrechte Vorrang vor den Interessen des Kapitals und einer kapitalistischen, patriarchalen Politik haben.

Ein gleichberechtigtes und faires Europa kann nur erreicht werden, wenn Frauen an Entscheidungsprozessen beteiligt werden.

Wir möchten auch unsere Ablehnung gegenüber allen Formen diskriminierender Politik äußern. Insbesondere wollen wir unsere Solidarität gegenüber Frauen, die für das Recht auf Sexualität und Fortpflanzung in verschiedenen europäischen Ländern mobilisieren und kämpfen, zum Ausdruck bringen. Sie setzen sich letztendlich dafür ein, dass wir Frauen das Recht haben, über unseren Körper und unser Leben selbst zu entscheiden.

 

Lasst uns an diesem 8. März für unsere Rechte als Frauen und Bäuerinnen auf den Straßen demonstrieren!