Freitag, 13 April 2018
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Innert einer Woche haben mehr als 100 Frauen diesen offenen Brief unterschrieben. Viele Demeter- und Biobäuerinnen haben sich angeschlossen, aber auch Städterinnen sehen die Initiativen als Möglichkeit, der regionalen und bäuerlichen Landwirtschaft mehr Rückhalt zu geben. Was die Frauen aus unterschiedlichen Regionen und Umfeldern vereint, ist die Hoffnung, dass die beiden Initiativen an der Delegiertenversammlung auf fruchtbaren Boden fallen. Während der Vorstand eine neutralen Haltung für die Fair food Initiative und Ablehnung bezüglich der Initiative für Ernährungssouveränität einnimmt, sind diese Frauen für die Initiativen, denn sie sehen darin eine grosse Chance, wichtige Themen, wie Grenzschutz, Mengensteuerung, Arbeitsbedingungen und ökologische Themen vor der Abstimmung im Herbst auf den Tisch zu bringen.

Offener Brief an die Mitgliederorganisationen der Bio Suisse, den Vorstand der Bio Suisse und an die Medien.

Frauen für Ernährungssouveränität und für fair produzierte Lebensmittel

Wir Bäuerinnen, Konsumentinnen, Landfrauen und Städterinnen unterstützen die Initiativen für Ernährungssouveränität und Fair-Food. Deshalb hoffen wir, dass die Delegierten von Bio Suisse den Weg für Veränderungen öffnen und 2x die Ja-Parole beschliessen.

In Anbetracht der Entwicklungen in der Schweiz und auf der ganzen Welt wollen wir ein Zeichen setzen. Wir sehen die beiden Initiativen als Chance, um von der Schweiz aus eine klare Botschaft in die Welt zu senden. Dabei geht es um die Förderung der regionalen ökologischen Landwirtschaft und um nicht weniger als eine vorausschauende Organisation einer nachhaltigen Ernährungspolitik hier in der Schweiz aber auch weltweit. La Via Campesina hat vor vielen Jahren erkannt, dass der unbegrenzte Freihandel mit landwirtschaftlichen Produkten viel Schaden bringt, im Norden und im Süden. Deshalb soll jedes Land seine Landwirtschafts- und Ernährungspolitik selber bestimmen und diese auch entsprechend schützen können. In diesem Sinne hat La Via Campesina die Initiative für Ernährungssouveränität hier in der Schweiz gefördert und unterstützt. Die Fair-Food-Initiative fordert klare Regeln und Nachhaltigkeitsstandards für den Import von Lebensmitteln und hat damit einen wichtigen Punkt des Konzepts der Ernährungssouveränität aufgenommen. Der Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft in der Schweiz sowie auf der ganzen Welt ist uns ein grosses Anliegen. Dies entspricht auch den Schlussfolgerungen des Weltagrarberichts. Deshalb bitten wir die Delegierten von BioSuisse eindringlich 2x die JA-Parole für die Ernährungssouveränität und die Fair-Food Initiative zu beschliessen.

> offener Brief mit Unterzeichnungen (pdf)