Dezember 2005 - Das Projekt der vom Bundesrat in Vernehmlassung gegebenen Agrarpolitik AP 2011 ist als Ganzes unannehmbar. „Uniterre“ verlangt das Projekt ans BLW zurückzuweisen und es im Sinne des Verfassungsauftrags zur Landwirtschaft abzuändern und zu überarbeiten, bevor es erneut in Vernehmlassung gegeben wird.
Wir sind nicht einverstanden mit der Bilanz, die der Bundesrat, zu den drei, seit Anfang der 90er Jahre vorgenommenen Agrarreformen zieht - und zwar in Bezug auf die wirtschaftliche und soziale Nachhaltigkeit der Landwirtschaft. Wir stellen mit Beunruhigung fest, dass der Bund ausserstande ist, einzugestehen, dass in Sachen landwirtschaftliches Einkommen Fehler begangen wurden und die Agrarpolitik unter anderem auch in dieser Hinsicht versagt hat. Das starre und dogmatische Wunschbild des Bundes zur zukünftigen Entwicklung der Landwirtschaft macht uns besorgt. Auch die Unfähigkeit des Bundes, einmal getroffene Entscheidungen wenn nötig in Frage zu stellen, ist ein Grund zu Besorgnis.
In fünfzehn Jahren zwanghaftem Streben nach Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Landwirtschaft im Vergleich zur EU, hat sich die Produktionspreisspanne zwischen der Schweiz und der EU um 3% verringert, und sank von 49 auf 46 Prozent Im gleichen Zeitraum hat sich die Preispanne der Konsumpreise dagegen von 31 auf 38 Prozent vergrössert. Dies allein zeigt das komplette Scheitern der Agrarpolitik:. Und diese Tatsache sollte den Bund zu einer Neubestimmung seiner Ziele in der Landwirtschafts- und Ernährungspolitik bringen. Doch dem soll nicht so sein. Die AP 2011 schlägt vor, die Flucht in Richtung immer tieferer Produktionspreise noch zu beschleunigen. Dies ist eine um so unverständlichere Absurdität als der Anteil der unverarbeiteten landwirtschaftlichen Produkte an den Ernährungskosten immer geringer wird.
Dabei sind die Ernährungskosten in der Schweiz, im Vergleich zu den Haushaltbudgets Europas, ja sogar weltweit, die tiefsten (weniger als 10% der Ausgaben) . (Dokument...)