Dienstag, 01 Juni 2010

Presseerklärung: Die Milchproduzenten stellen sich gegen die moderne Verknechtung

Es gleicht moderner Verknechtung, die Bauern zu zwingen Milchmengen, die zu Ramschpreisen auf internationalen Märkten verkauft werden, zu produzieren. Die Betriebe des Landes werden auf diese Weise in den Ruin getrieben. Deshalb haben die Uniterre-Produzenten beschlossen diese Milchmengen symbolisch auf ihre Felder auszubringen um so zu verhindern, dass sie den Markt überlasten und die Preise zum Stürzen bringen.

 

An diesem heutigen Milchtag, zeigen die Produzenten von Uniterre und des European Milk Board ihren Unmut zur gegenwärtigen Situation. Die Branchenorganisation Milch (BOM) hat nichts unternommen, um der voraussehbaren Überproduktion und dem wachsenden Butterberg Einhalt zu gebieten. Die Produzenten wollen nicht mehr länger an diesem System teilnehmen und deren Kosten auf sich nehmen.
Die sukzessiven Beschlüsse des BOM-Vorstandes haben bis heute nur den einseitigen Interessen der Milchindustrie genützt. Sie sind keine vertrauenswürdige Vertragspartner mehr. Sie haben die Interessen der Produzenten, die einzig eine fair bezahlte Arbeit und eine an rentable und lokale Märkte anpasste Produktion wollen, nie wahrgenommen.

Heute haben die Produzenten nur noch die Wahl zwischen Verschuldung und dem Einstellen der Milchproduktion.

Damit diese Situation sich rasch ändert verlangt Uniterre :

  • Wahlfreiheit der Produzenten Milchmengen, welche den Markt überlasten, zu produzieren oder nicht zu produzieren
  • Die globale Mengensteuerung der zu produzierenden Menge muss bei den Produzenten liegen.
  • Im Produktionsvorfeld abgeschlossene Milchkaufverträge, welche nicht nur Mengen, sondern auch Preise die Schweizer Produktionskosten decken, das heisst 1.-Fr/Liter, beinhalten.
  • Dem Gebrauch von Milchfett soll Vorrang vor Palmöl gegeben werden und der Wert des Milchfettgehaltes in Konsummilch soll wieder auf 3,8% angehoben werden
  • Am 7. Mai hat die BOM beschlossen die Butterlager per Export um ungefähr 3000 Tonnen zu verringern. Diese Entlastungsmassnahme kostet 15 Millionen Franken. Diese Summe wird von der Gesamtheit der Käserei- und Industriemilchproduzenten finanziert. Dies bedeutet eine weitere allgemeine Preissenkung.

Eine derartige private Exportunterstützungsmassnahme ist für Uniterre aus folgenden Gründen völlig unakzeptabel :

  • Das Problem der effektif produzierten Mengen wird nicht gelöst. Jeder Milchproduzent ist verpflichtet unabhängig vom Preis, die gesamte vertragliche Menge zu liefern. Beispiel :Für einen Betrieb, der eine monatliche Vertragsmenge von 10’000 kg hat, kann sich die Milchpreissenkung durch die Entlastungsmassnahme auf zwei Arten zeigen :
    1. Ein sehr tiefer Preis auf X% der gelieferten Milch . Zum Beispiel 10%, was 1’000 kg zu sehr tiefem Preis bedeutet.
    2. Ein tieferer Durchschnittspreis auf den gesamten 10’000kg, dh. Eine Preissenkung von x Rp/Kg auf den 10’000kg.
    In beiden Fällen muss der Produzent die 10’000kg produzieren. Er kann die überschüssigen, schlecht bezahlten Mengen nicht nicht produzieren.
  • Sie bedeutet eine Preissenkung für alle Produzenten. Diese Preissenkung kommt zu den Senkungen von über 20Rp von 2008 und 2009.
  • Sie bedeutet Dumpingexporte auf Weltmärkten.
  • Sie fördert wiederum die nachgelagerten Sektoren. Die Milchindustrie hat genug Schweizer Qualitätsmilch, die sie zu einem Preis, der tief unter den Schweizer Produktionskosten liegt, kauft.

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