Uniterre hat sich in den vergangenen Wochen mit den anderen bäuerlichen Basisorganisationen in Schönbühl getroffen und sich über mögliche Milchmengensteuerungsmodelle ausgetauscht. An den Treffen haben sich Uniterre, die Bäuerlichen Zentren BZS, NBKS und das BBK, sowie Big-M beteiligt.
Diese Treffen waren sehr wichtig und haben uns in unserem Vorhaben gestärkt. Die beteiligten Organisationen haben 4 mögliche Modelle ausgearbeitet (diese wurden bereits im Journal vorgestellt). Folgende gemeinsame Punkte wurden herausgearbeitet:
- Es wird eine Referenzmenge pro Betrieb bestimmt, bezogen auf ein zurückliegendes Milchjahr
- Ausgehend von dieser Referenzmenge müssen Massnahmen getroffen werden, die den Milchmarkt mengenmässig regeln und entlasten.
- Dadurch werden Menge und Preis in ein ausgeglichenes Verhältnis gebracht.
- Ziel: kostendeckende Preise.
Schlussfolgerungen gerichtet an den SMP-Verband
- Der Verband der Schweizer Milchproduzenten gibt uns die nötige Transparenz über alle Mengen und Zahlen.
- Danach werden rechtliche Abklärungen nötig sein.
- Der SMP bestimmt durch eine Urabstimmung das vorrangige Modell.
- Die 4 Modelle und der Ist-Zustand werden der Basis unterbreitet. Mit einer Urabstimmung unter allen Produzentinnen und Produzenten wird entschieden, welches Modell am meisten Zustimmung findet.
- Der SMP beantragt für dieses Modell die Allgemeinverbindlichkeit.
Wir konnten dann am 23.August unsere Vorschläge dem SMP-Vorstand unterbreiten. Offensichtlich hatten sich die Vorstandsmitglieder im Voraus abgesprochen und äusserten sich nicht zu den Vorschlägen, sodass es bei einer Anhörung blieb. Aber durch unseren Auftritt wurde dem SMP-Vorstand zumindest endlich klar, dass sie etwas unternehmen müssen.
Im Anschluss an diese Anhörung wurde uns ein Begleitbrief mit „Aktennotiz“ zugestellt und wir wurden dahin gehend informiert, dass zwei Arbeitsgruppen gegründet wurden. Eine Arbeitsgruppe befasst sich mit der so genannten Befragung (der von uns geforderten Urabstimmung, was nicht ganz das gleiche ist), eine zweite Arbeitsgruppe soll eine Evaluation der Modelle zur Stabilisierung des Milchmarktes erstellen. Uniterre und die anderen Basisorganisationen wurden nur zur Mitarbeit in der 2. Arbeitsgruppe eingeladen.
So kann es nicht gehen, wir sind mit diesen Entscheidungen über unsere Köpfe hinweg nicht einverstanden. Deshalb wurden an einer weiteren Sitzung am 15.9. in Schönbühl gemeinsam mit den anderen Organisationen folgende Beschlüsse gefasst: Unsere Forderungen bleiben: 1.Urabstimmung unter allen MilchproduzentInnen über unsere Vorschläge und 2. Wir wollen Einsitz in beide Arbeitsgruppen und zwar mit mindestens jeweils 3 VertreterInnen. Dies haben wir in einem Brief an den SMP-Verband klargestellt.
Warum der Bauernverband und nicht Uniterre ?
Die Organisationen verstehen die Position vom Schweizerischen Milchproduzenten Verband nicht, welche uns den Zugang zu den Arbeitsgruppen verhindert, Arbeitsgruppen welche ja nur auf Grund unserer Vorschläge eingesetzt wurden. Dies umso unverständlicher, da ein Vertreter des Bauernverbandes sehr wohl mit einbezogen wurde. Statuarisch gesehen, hat er, von uns aus gesehen, keine grössere Berechtigung als wir. Selbstverständlich haben wir in dieser Sache den SMP-Verband kontaktiert. Laut Auskunft ist es für sie überhaupt kein Problem, dass wir teilnehmen. Was sind dann die Motive des SMP-Verbandes? Am 4.Oktober hat der SMP-Verband beschlossen, dass sich die Direktion in den nächsten Tagen ein weiteres Mal mit den Organisationen trifft.