Peter Gfeller und Albert Rösti treten aus der Direktion der Schweizer Milchproduzenten (SMP) zurück. Für Uniterre steht dieses Debakel in direktem Zusammenhang mit dem Verwaltungssystem, das seit einigen Jahren gültig ist, nämlich mit der Segmentierung der Milch in drei Preiskategorien.
Dieses System ist für die Bauernfamilien ein totaler Reinfall. Die Preise sinken fortlaufend und es gibt Spannungen zwischen regionalen Organisationen. Letztere stehen zwischen den Fronten; hier die Beschlüsse der Delegiertenversammlung der SMP, da die Regeln und der Druck der Abnehmer. Offenbar wurden die Beschlüsse der SMP immer wieder von den eigenen Mitgliedsorganisationen unterlaufen. Der Präsident und der Direktor sind nicht mehr bereit, diesen Zustand zu decken. Lieber reichen sie gemeinsam ihren Rücktritt ein.
Für Uniterre ist dieser Rücktritt ein Ansporn. Es war und ist nicht möglich, für ein einheitliches Qualitätsprodukt drei verschiedene Preise durchzusetzen, weder für die Bauernfamilien, noch für die Mitgliedsorganisationen. Bei diesem Spiel gewinnt nur die Industrie, weil sie Qualitätsmilch zu unterschiedlichen Preisen erhält.
Deshalb sollte der Doppelrücktritt wie eine Schocktherapie auf Bauernfamilien wirken, die eine andere Marktorganisation einführen möchten - mit der SMP oder ohne sie. Es braucht eine Mengensteuerung in den Händen der Produzenten, damit sie ihre Produktion den verschiedenen Absatzmärkten und Preisen anpassen können. Auch die SMP sollte nur auf dieses Ziel hinarbeiten. Uniterre, Big-M und der NBKS haben diesbezüglich konkrete Vorschläge erarbeitet, die nur darauf warten, geprüft und umgesetzt zu werden.
Trotz diesen bitteren Feststellungen muss gesagt werden, dass der Austausch zwischen Uniterre, Albert Rösti und Peter Gfeller immer sehr freundschaftlich ausfiel. Die beiden Männer waren immer zuvorkommend und haben unsere Argumente aufmerksam zur Kenntnis genommen, wenn auch immer mit dem Hinweis darauf, der Entscheid liege letztlich beim Zentralvorstand und ihr Handlungsspielraum sein relativ klein. Uniterre dankt ihnen für ihre Arbeit, auch wenn wir oft mehr von ihnen erwartet haben.