Mit einer grossen Kampagne wirbt Coop für seine Billigmilch. Das erstaunt, war doch dieser Grossverteiler stets bemüht, bei jeder Gelegenheit seine Fairness gegenüber den Produzenten hervorzuheben. Dass das Management aber knallhart und unerbittlich seine Marktmacht beim Einkauf ausnützt, war bisher nur wenigen Insidern bekannt. Mit dem Slogan "wir haben die Kuh und den Preis gemolken" steht Coop nun offiziell dazu, dass sie Dank ihrer Marktmacht im Milchmarkt eine beherrschende Stellung hat.
Sie kann den Preis diktieren. Dank dieser Kampagne werden die Machtverhältnisse nun sichtbar.Vielen KonsumentInnen ist klar, dass eine nachhaltige Milchproduktion nur über einen kostendeckenden Preis sichergestellt werden kann. Bis heute haben diese Leute keine Gelegenheit, ihre Überzeugung beim Kauf der Milchprodukte auch zu leben. Wir fordern die Geschäftsleitung von Coop auf, Verantwortung gegenüber diesen Bürgern zu zeigen, und mit einer "fairen Milch" im Laden ein Zeichen gegen endloses Preisdumping zu setzen. Die Basisorganisationen der Milchbauern waren seit jeher, und sind es immer noch, zu diesem Thema gesprächsbereit.
Coop melkt auch die Konsumenten
Was Coop allerdings nicht transparent macht ist, dass nicht nur die Milchproduzenten, sondern auch die Konsumenten gemolken werden: Im Jahr 2000 bekam der Bauer 78 Rappen für einen Liter Milch, im Jahr 2013 waren es 20% weniger, nämlich rund 62 Rappen. Im gleichen Zeitraum ist der Milch-Konsumpreisindex um +3,5% gestiegen. Der Preis der Trinkmilch ist in dieser Zeit um lächerliche 2,5% gesunken, dafür sahnen die Grossverteiler dort noch ab: Die Milch enthält heute viel weniger Rahm als früher.Anhand dieser Zahlen wird ersichtlich dass die Grossverteiler nicht nur Bauern melken sondern ihre Macht auch ausnützen um die Konsumenten zu melken.Mit kämpferischen Grüssen
BIG-M/Uniterre