
In der Vergangenheit hat BioSuisse wiederholt erklärt, sie sehe Freihandelsabkommen als Chance, sowohl für die Konsumenten als auch für die Produzenten, da erstere von einem erweiterten Bio-Sortiment profitieren und letztere im Ausland neue Absatzmärkte erschliessen könnten. Dies, obwohl klar ist, dass die Zukunft niemals dem Freihandel gehören kann, in einer Welt, die durch den Verlust der Ressourcen und der Klimaerwärmung gezeichnet wird, ganz zu schweigen von den direkten, wirtschaftlichen Verlusten, welche sich für die Schweizer Landwirtschaft ruinös auswirken.
Um die Lage zu klären hat BioGenève eine Motion eingereicht, in Anlehnung an einen offenen Brief von Biobäuerinnen. An der Delegiertenversammlung von BioSuisse am 12. April hat diese Motion eine lebhafte Diskussion ausgelöst. Obwohl sich die Delegierten der Westschweiz bereits für die Motion ausgesprochen hatten, hat der Vorstand von BioSuisse seine offene Position vis-à-vis von Freihandelsabkommen verteidigt. Eine Mehrheit der Versammlung hat jedoch beschlossen, dass die «von Freihandelsabkommen geförderte Konkurrenz» nicht mit den Grundsätzen der biologischen Landwirtschaft vereinbar ist, nämlich einer lokalen und nachhaltigen Produktion. Die Delegierten haben die Motion angenommen : In Zukunft wird sich BioSuisse gegenüber Freihandelsabkommen als «grundsätzlich dagegen» äussern müssen. Sollten derartige Verhandlungen dennoch aufgenommen werden, müssen Begleitmassnahmen gefordert werden, um die inländische Produktion zu schützen.
Rudi Berli
Übersetzung : Stefanie Schenk
veröffentlicht in Uniterre Zeitung Juni 2017


Bäuerinnen und Bauern, FischerInnen, HirtInnen und andere Menschen, die im ländlichen Raum arbeiten, produzieren den Großteil der gesunden und vielfältigen Lebensmittel, die wir jeden Tag essen. In Europa und weltweit spielen sie die tragende Rolle, um Ernährungssouveränität in unseren Gesellschaften zu verwirklichen. Sie sichern die Widerstandskraft unseres Ernährungssystems gegen den Klimawandel. Dennoch nimmt das Höfesterben kein Ende. Durch die Ausdehnung der Agrarindustrie, Landraub und eine fehlgeleitete Subventionspolitik, ist die Bäuerliche Landwirtschaft in Gefahr.

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