Das Treffen der Mitglieder und Sympathisant*innen von Uniterre ist für alle Interessent*innen offen.

Zoom-Link bei Josef Kaufmann unter aargau@uniterre.ch anfordern.



Das Treffen der Mitglieder und Sympathisant*innen von Uniterre ist für alle Interessent*innen offen.

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Die für die Landwirtschaft verantwortlichen Staatsrät*innen aller Schweizer Kantone sowie die diversen Branchenorganisationen des Käsemarkts wurden im Hinblick auf das Schleppschlauch-Obligatorium von Uniterre im Juli 2021 angeschrieben. Die Westschweizer Kantone wollen eine gemeinsame Position vertreten. Aus der Deutschschweiz dagegen erhielten wir ein gemischtes Feedback.

Wir möchten Sie, liebe Bäuerinnen und Bauern, darauf aufmerksam machen, dass die Sortenorganisation Gruyère mit grosser Wahrscheinlichkeit das Obligatorium in dieser Form nicht akzeptiert, sondern sich eher für das Ausbringen der Gülle mithilfe von Schleppschuh-oder Schlitzdrillgeräten aussprechen wird. Wir finden es nicht akzeptabel, dass sich die Sortenorganisation noch zu keiner einheitlichen Position durchringen konnte, während sich die Bäuerinnen und Bauern verschulden, um die staatlichen Standards zu respektieren.

Unterdessen haben wir einen Modellbrief verfasst, der übernommen und/oder abgeändert und an die Milch- oder Fleischkäufer*innen verschickt werden kann (dabei rechnen wir mit Fr. 30.– pro Hektar Grasschnitt). Sie können für Ihren Produktionszweig die Kosten selbst berechnen! Je mehr Reaktionen wir hervorrufen können, desto eher wird unser Anliegen wahrgenommen.

Es ist an der Zeit, dass wir uns Gehör verschaffen – also mobilisieren wir uns!

Modellbrief

Zur Erinnerung:

Pressemitteilung vom 23. Juli 2021 – Schleppschläuche: der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert.

Brief an die Kantonsregierungen

Brief an die Branchenorganisationen des Käsemarkts

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Am 17.September 2021 fand die Abschlusstagung des Forschungsprojekts «Solidarökonomie zur Förderung des ökologischen Landbaus in Europa» statt. Als Highlight der Tagung wurde die Vorpremière des projektbasierten Films «Solidarökonomie – eine andere Wirtschaftsform für ein nachhaltiges Ernährungssystem» vorgezeigt. Der Film gab einen Einblick in die Forschungsresultate und porträtierte vier solidarökonomisch ausgerichtete unterschiedliche Projekte in der Landwirtschaft. Nach dem Film fand eine anregende Diskussion mit den im Film porträtierten und auch an der Tagung anwesenden VertreterInnen aus der landwirtschaftlichen Praxis statt. Referate, der Projektleiterin Bettina Scharrer und von Susanne Menzel vom Bundesamt für Landwirtschaft vertieften die Thematik und beleuchteten ausgewählte Aspekte, welche spezifisch für die Förderung von oder als Hindernis für solche auf Direktvermarktung ausgerichtete, biologisch, solidarökonomischen Projekte relevant sein können. Susanne Menzel vom BLW war, wie weitere andere 32 Institutionen, Mitglied der transnationalen Plattform, welche das Projekt über vier Jahre hinweg begleitet hat. Sie stellte in ihrem interessanten Vortrag die Perspektive zur aktuellen agrarpolitischen Situation dar. Nach einer feinen Stärkung am Mittag durch das Catering des Biohofs Heimenhaus konnten sich die TeilnehmerInnen in Gruppen mit den VertreterInnen aus der Praxis direkt austauschen und Fragen zu ihren Projekten stellen. Zum Abschluss fand eine anregende Diskussion im Plenum statt. Unterlagen zur Tagung werden auf der Projektwebseite freigeschalten und der Film wird voraussichtlich ab November 2021 für die Öffentlichkeit zugänglich sein.


Text von Bettina Scharrer, leiterin des Projekt

Das Hofgut Obere Wanne wird seit 25 Jahren als zertifizierter Biosuisse Betrieb von der Familie Weber-Graber geführt. Seit letztem Jahr bewirtschaften sie ihre Felder nach dem Prinzip der Regenerativen Landwirtschaft. Welche Erfahrungen sie dabei machen und wie sie ihre produzierten Produkte selber vermarkten erfahrt ihr an diesem Anlass.

Hofgut Obere Wanne, Liestal (BL), Anreise siehe: www.oberewanne.ch

Mit Nadia Graber und Dieter Weber. Zum Abschluss gibt’s Kürbissuppe, Brot & Käse. Unkostenbeitrag: Fr. 10.-

Anmeldung an: m.stalder@uniterre.ch



Anita Idel wirkte als Leadautorin des Weltagrarberichts und wurde durch ihr Buch „Die Kuh ist kein Klima-Killer!“ bekannt.Warum Kühe unverzichtbar für die Welternährung und die Artenvielfalt sind und „nebenbei“ das Klima schützen, erläutert die Referentin Dr. Anita Idel. Anschliessend Gruppengespräche ua. zu den Themen Weidemanagement und Humusaufbau

Anmeldung: bis 10.9.2021 unter bioforumschweiz.ch/agenda

Zur Transformation des aktuell nicht nachhaltigen Ernährungssystems leisten der ökologische Landbau und alternative ökonomische Strategien wichtige Beiträge. Ein Forschungsprojekt des CDE untersuchte von 2016 – 2018, inwiefern solidarökonomische Strategien in der Schweiz und ihren Nachbarländern die Förderung des Biolandbaus begünstigen können.
Wie sehen solche solidarökonomische Strategien aus? Wie kann man sie weiter fördern? Wo stossen sie auf Hindernisse? Diese und andere Fragen werden wir an der Tagung gemeinsam mit Akteur*innen aus der landwirtschaftlichen Praxis, der Forschung und der Verwaltung diskutieren. Ausserdem zeigen wir die Premiere des projektbasierten Films «Solidarökonomie – eine andere Wirtschaftsform für ein nachhaltiges Ernährungssystem».


Referent*innen
Evelyn Buchwalder, «Spitzenbühl Genossenschaft Bergkäserei», Liesberg │Renzo Cattori, Cooperativa «ConProBio», Cadenazzo │Urs Gfeller, «Notre Panier Bio», Sédeilles │Susanne Menzel, Bundesamt für Landwirtschaft BLW, Bern │José Pflieger und Valérie Trommenschlager, Magasin de producteurs «Les Champs de l’Ill», Spechbach-le-bas, Elsass, Frankreich │Stephan Rist & Bettina Scharrer, Centre for Development and Environment, Universität Bern
Für das kulinarische Wohl sorgt das Catering des Biohof Heimenhaus.


Anmeldung erforderlich unter:
https://www.solidarisch-biologisch.unibe.ch/das_pr...
Weitere Informationen zum Projekt
https://www.solidarisch-biologisch.unibe.ch


Kontakt
Bettina Scharrer, Centre for Development and Environment CDE, Mittelstrasse 43, 3012 Bern, +41 31 384 55 21

flyer

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«Blick» zeigt in ihrer Ausgabe vom 9. September 2021, dass Bio Suisse (und ihre Zertifizierungsstelle ICB) im Januar 2020 eine Palmölplantage auf der Insel São Tomé zertifiziert haben: Diese Plantage wurde nur durch intensive Abholzung hochwertiger Wälder zwischen 2011 und 2014 ermöglicht, sowie durch die Beschlagnahme von Flächen, die von lokalen Kleinbäuerinnen und Kleinbauern bebaut waren. Zudem handelt es sich um eine klassische koloniale Plantage von grossem Ausmass (Tausende von Hektaren) im Besitz des multinationalen Unternehmens Socfin, während Bio Suisse Palmöl von Kleinproduzent*innen und sogenannten "innovativen und diversifizierten" Produktionsformen (wie "Agro-Forestry" usw.) verspricht.

Untersuchungen von Uniterre haben die Abholzung und den Landraub sowie die koloniale Art der Agripalma-Plantage dokumentiert: So wie «Blick» (unter Berufung auf Uniterre) feststellt, wurde die Plantage trotz eklatanter Verstösse gegen die Bio Suisse - Vorschriften zertifiziert. In dem Artikel wird auf den «Druck des Detailhandels» auf Bio Suisse hingewiesen, damit biologisches und angeblich «nachhaltiges» Palmöl verkauft werden kann. Das führt bei Bio Suisse mitunter dazu, die Werte zu verraten, die sie zu verteidigen vorgibt. Der Artikel stellt auch fest, dass «die Inspektoren von Bio Suisse völlig überfordert scheinen, wenn es darum geht, solche Probleme zu erkennen».

Bio Suisse wurde von Uniterre Ende Februar 2021 mit den Vorwürfen konfrontiert. Der Verband reagierte rasch und zog im März 2021 die Zertifizierung von Agripalma zurück. Socfin und Agripalma legten jedoch Berufung ein. Der Rekurs ist offenbar heute noch, 6 Monate nach dem Entzug der Zertifizierung, nicht abgeschlossen: Es ist daher zu befürchten, dass Bio Suisse nach einem taktischen Rückzug der Importabteilung im März (Aberkennung) die Plantage von Agripalma erneut zertifizieren wird, sobald sie der Meinung ist, dass sich die Welle der Kritik beruhigt hat. Es ist auch zu befürchten, dass Bio Suisse in Zukunft andere kritische Rohstoffe zertifiziert, und dabei ähnliche Verstösse gegen die Nachhaltigkeitsregeln übersieht – das alles diskret und ohne, dass die Schweizer Produzent*innen und Konsument*innen informiert werden.

Wir verlangen, dass Bio Suisse die eklatanten Schwächen bei der Zertifizierung von Importprodukten korrigiert.

Bio Suisse soll:

- den Rekurs ablehnen und Socfin/Agripalma definitiv aberkennen

- die Zertifizierung von Produkten ablehnen, die gegen die Vorschriften verstossen und bei kritischen Rohstoffen extrem aufmerksam sein.

- den Produzent*innen, die bereits zertifiziert sind, aber im Verdacht stehen, sich nicht an diese Vorschriften zu halten, strenge und zeitlich begrenzte Auflagen erteilen.

- aufhören, «strenge» Regeln ohne Rücksicht auf die Anwendungsbedingungen zu schreiben.

- sich zu Transparenz gegenüber den Mitgliedsorganisationen, den Konsument*innen und Anspruchsgruppen wie Uniterre verpflichten.

Pressemitteilung vom 9. September 2021

Wir besuchen den lokalen Verarbeitungsbetrieb in der Nähe von Delémont, erfahren mehr über die Rohstoffe und degustieren die verschiedenen Öle.

Anreise: Zug ab Biel: 14.49 Uhr, Gleis 2 / Zug ab Basel: 14:37, Gleis 1

Anmeldung an: m.stalder@uniterre.ch

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Die Zukunft ist anders

Nach der Abstimmung ist vor der Abstimmung, so heisst es doch immer. Und da ist viel Wahres dran. Denn es sind weitere Initiativen in der Pipeline, die uns sicher beschäftigen werden. So zum Beispiel die Volksinitiative „Keine Massentierhaltung in der Schweiz“,die „Biodiversitätsinitiative“ oder die „Gletscherinitiative, für ein gesundes Klima“, Gesundheit, Klima, Umwelt- und Tierschutz sowie internationale Handelsbeziehungen sind Themen, die sehr präsent sind, jetzt und in Zukunft.

Deshalb ist der Dialog so wichtig. Wir wollen nicht noch einmal ein derart vergiftetes Klima erleben wie vor der letzten Abstimmung über die beiden Agrarinitiativen zu den Pestiziden. Was tun? Zuerst einmal ist der vorausschauende Dialog mit allen Kräften innerhalb von Uniterre zu fördern, um uns gegenseitig zu verstehen und eine Position zu finden. Das braucht Zeit und erfordert Respekt und die Fähigkeit zuzuhören sowie einen starken Vorstand und die Zusammenarbeit aller Sektionen und Menschen, die Uniterre nahestehen.

Wie können wir uns in Debatten einbringen, die wir oft nicht selber initiiert haben aber in deren Fokus die Landwirtschaft steht?

Für Uniterre ist es entscheidend, mit den verschiedensten Bewegungen in Kontakt zu treten, auch wenn sie nicht genau auf unserer Linie sind. Wer ist das schon? Wir sollten unsere Beziehung zu Umwelt- und Entwicklungsorganisationen und den Bürger*innenbewegungen für Klima und Landwirtschaft stärken. Gerade weil sie einen ganz anderen Hintergrund haben, gerade weil sie häufig aus einem städtischen Umfeld kommen und gerade weil sie von unseren Realitäten wenig wissen, müssen wir sie einladen zu gemeinsamen Gesprächen und zwar lieber früher als später.Die Klimastreik-Bewegung (climatestrike.ch) zum Beispiel hat 63 Massnahmen zum Thema Landwirtschaft aufgestellt. Zu anderen Themen wie Mobilität, Raumentwicklung oder Energieversorgung sind es weit weniger. Fazit ist, landwirtschaftliche Themen bekommen viel Aufmerksamkeit. Viele dieser Massnahmen sind uns jedoch bekannt, und auch wenn sie als radikal empfunden werden können, gehen sie in die richtige Richtung. Die Jugend will bessere Zukunftsaussichten und sucht den Dialog, also müssen wir uns darauf einlassen; überall da, wo dies möglich ist, auf dem eigenen Hof, in der Nachbarschaft, mit unseren Kundinnen und Kunden und bei Uniterre.

Durch die Ablehnung der verschiedenen Vorlagen wurden die Anliegen nicht vom Tisch gewischt. In dieser Ausgabe befassen sich mehrere Beiträge mit diesen Themen. Wir danken für die Texte und Leserbriefe und wünschen allen eine gute Lektüre.

Ulrike Minkner, Bäuerin und Uniterre Sekretärin