Podiumsdiskussion und Vernissage von "La terre à celleux qui la cultivent. Accès collectif à la terre en Suisse". Eine Broschüre der Gruppe "Zugang zu Land" der Jugendkommission von Uniterre.
Welche Art von Kollektiv man gründen sollte, welche rechtlichen und finanziellen Möglichkeiten und Fallstricke es gibt, wie man im Alltag funktioniert und wie man seine Erzeugnisse absetzen kann - all diese Themen werden in dieser Broschüre angesprochen, die wir an diesem Abend gemeinsam diskutieren werden.
Wir werden auch über die nächsten Schritte sprechen, die unternommen werden müssen, um den Zugang zu Land für junge Leute, Neo-Landwirte und Kollektive zu erleichtern!
Ueli Gassner und Angela Weber aus Ipsach führen ihren Bio-Betrieb mit
viel Engagement und investieren in die Zukunft: Regenerative
Landwirtschaft für den Humusaufbau, Agroforstwirtschaft und Permakultur.
«Unsere Böden fit und fruchtbar für künftige Wetterextreme wie Dürren
und Starkniederschläge zu machen ist eine Riesenaufgabe für die
Bäuerinnen und Bauern und die ganze Gesellschaft. Da haben Foodwaste und
die „Billig-Strategie“ der Grossverteiler keinen Platz mehr!», ist Ueli
Gassner überzeugt.
Direkt vom Feld zu dir!
Nun sind sie auf 800 kg Kartoffeln sitzen geblieben und wir bieten
euch diese am Mittwoch, 7. Dezember 2022 von 11.00 – ca. 15.00 Uhr im
Schlachthof Kulturzentrum an der Murtenstrasse 70 in Biel zu einem
fairen Preis an.
Bern, 2. Dezember 2022 – Vertretende von sieben* Schweizer Organisationen haben heute auf dem Bundesplatz in Bern gegen den Internationalen Verband zum Schutz von Pflanzenzüchtungen (UPOV) protestiert. Das UPOV-System kriminalisiert Bäuerinnen und Bauern auf der ganzen Welt, wenn sie ihr Saatgut wiederverwenden. Die Schweiz verlangt von den Handelspartnern die Umsetzung der UPOV-Regeln im Rahmen ihrer Handelsabkommen. Ein parlamentarischer Vorstoss soll dieser unhaltbaren Praxis ein Ende bereiten.
Als Häftlinge verkleidet, haben heute Aktivist:innen diverser Schweizer Organisationen auf dem Bundesplatz protestiert. Sie stehen sinnbildlich für alle Bäuerinnen und Bauern, welche durch die UPOV-Regeln und das patentähnliche geistige Eigentumsrecht auf Saatgut kriminalisiert werden. Die Aktion ist Teil eines weltweiten Protestes gegen UPOV und die Monopolisierung von Saatgut.
Die Aktivist:innen haben dem Parlament die Forderung übergeben, dass die Schweiz in ihren Handelsabkommen künftig auf eine UPOV-Klausel verzichtet. Nationalrat Nicolas Walder hat die Forderung entgegengenommen und wird mit Nationalrätin Christine Badertscher nächste Woche eine parlamentarische Initiative einreichen: Die inakzeptable Forderung nach UPOV soll aus Freihandelsverträgen gestrichen werden. Die Handelspartner sollen die Freiheit behalten, Saatgutgesetze einzuführen, welche ihren nationalen Verhältnissen und Anforderungen entsprechen, die bäuerlichen Rechte achten und die Ernährungssouveränität unterstützen.
Die jahrhundertalte Praxis von Bäuerinnen und Bauern, das auf den eigenen Feldern erzeugte Saatgut aufzubewahren, zu vermehren, wiederzuverwenden, zu tauschen oder zu verkaufen ist ein Grundpfeiler der Ernährungssouveränität. Sie ist für die Ernährungssicherheit in den Ländern des Südens unabdingbar. Das bäuerliche Saatgutsystem garantiert die Versorgung mit Saatgut und ist zentral für die Erhaltung und Weiterentwicklung der Vielfalt unserer Nutzpflanzen. Deshalb ist das Recht auf dessen freie Verwendung auch in der UNO-Deklaration über die Rechte von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern (UNDROP) und im Internationalen Saatgutvertrag der FAO verankert worden.
Genau dieses Recht wird durch die UPOV-Regeln zu einer kriminellen Handlung: Sie verbietet den Tausch und das Weiterverkaufen von geschütztem Saatgut, welches man auf dem eigenen Feld erzeugt hat. Auch die Wiederverwendung ist oft untersagt oder mit Zahlungen verbunden. Ghana, das neueste UPOV-Mitglied, sieht sogar eine Gefängnisstrafe von mindestens 10 Jahren vor. Ein elementares Recht wird zur kriminellen Handlung.
Die Schweiz gemeinsam mit der EFTA** verpflichten in den Handelsabkommen die Partnerländer dazu, die UPOV-Regeln umzusetzen. Dies ist im Falle der EFTA-Staaten geradezu zynisch, da Liechtenstein die UPOV-Regeln gar nicht umsetzt. Norwegen setzt sie in einer abgeschwächten Form um, so dass ihre Bäuerinnen und Bauern mehr Freiheiten haben. Selbst die Schweiz hat die Regeln so interpretiert, dass sie dem UPOV-Standard nicht genügen. Die EFTA verlangt von ihren Handelspartnern somit strengere Gesetze, als sie selbst bereit sind umzusetzen. Das nächste Abkommen bei welchem UPOV wieder auf der Liste steht, ist das geplante Freihandelsabkommen mit Thailand, wo sich Zivilgesellschaft und bäuerliche Organisationen vehement gegen die UPOV-Regeln wehren. Es geht darum, ihr Recht auf Saatgut und somit ihr Recht auf Nahrung zu verteidigen.
*Die Aktion wurde von Alliance Sud, Fastenaktion, FIAN, HEKS, Public Eye, Swissaid und Uniterre unterstützt.
** Die European Free Trade Association (EFTA) hat vier Mitglieder: Schweiz, Norwegen, Island und Liechtenstein
Mehr Informationen
Schweizer Koalition Recht auf Saatgut
Kontaktpersonen
- Simon Degelo, Verantwortlicher Saatgut und Biodiversität SWISSAID, Tel: 076 824 00 46, s.degelo@swissaid.ch;
- Nicolas Walder, Nationalrat Grüne, Tel: 079 550 05 13, nicolas.walder@parl.ch
Fotos: Eliane Beerhalter
Zur Belebung des Sektionsgeschehens und zum gegenseitigen Austausch laden wir nach einer langen Pause zu einem Treffen ein.
16.00 Führung Radieslihof (Solawi)
17.00 Sitzung Uniterre
Im Anschluss: Essen mit Suppe (Radieslihof) und Teilete/Mitbringbuffet Kollekte mit Richtpreisen für Führung und Suppe. Bitte bringt dafür Bargeld mit! Ein grosses Dankeschön ans Team vom Radieslihof für die Einladung, für Führung und Verpflegung im Vorhinein!
Anmeldung an: Daniel Flühmann, Tel. 078 845 48 99 oder bern@uniterre.chViele Grüsse,
Christian Hutter, Daniel Flühmann
Die Kleinbauernvereinigung hat gemeinsam mit ihren Partnerorganisationen, zu denen auch Uniterre gehört, die Petition «Jeder Hof zählt - Jetzt das Hofsterben stoppen!» bei der Bundeskanzlei eingereicht. Insgesamt kamen 13'367 Unterschriften über zweieinhalb Monate zusammen. Die Petition fordert den Bundesrat dazu auf, konkrete Massnahmen gegen das Hofsterben zu ergreifen und eine kleinstrukturierte, bäuerliche und vielfältige Landwirtschaft zu fördern.
Denn: Jeden Tag schliessen in der Schweiz zwischen zwei bis drei Höfe für immer ihre Tore. Die Gesamtzahl der Bauernbetriebe hat sich in den letzten 40 Jahren mehr als halbiert und ist auf unter 50'000 gefallen. Darüber hinaus ist der Zugang zu Land, auch als ausgebildete Landwirtin, sehr schwer – besonders für junge Menschen und Frauen. Ausserfamiliäre Hofübergaben sind finanziell benachteiligt.
Die Bauernbetriebe werden tendenziell immer grösser. Das hängt auch mit dem Preisdruck zusammen: Die Landwirt*innen in unserem Land stehen wenigen, aber viel mächtigeren Verarbeitern und Detailhändlern gegenüber. Der nationale Lebensmittelmarkt wird nämlich zu fast 80% von nur zwei Unternehmen kontrolliert: Migros und Coop. Diese besitzen ein enormes Gewicht bei der Festlegung der Preise. Gemeinschaftliche Strukturen oder der Direktverkauf befinden sich so in einem System, das sie strukturell benachteiligt. Dieses Machtverhältnis muss umgekehrt werden.
Klar ist: Wir müssen unsere Landwirtschafts-, Handels- und Ernährungspraktiken überdenken. Die Schaffung fairer und kostendeckender Preise ist eine sozial-ethische Herausforderung. Denn die Frage der Wertverteilung innerhalb der Lieferketten ist von öffentlichem Interesse und nicht nur eine Frage privater Aspekte der Wirtschaft. Wir können uns nicht länger hinter dem Vorwand des Handelsgeheimnisses oder dem Wettbewerb verstecken. Es ist einfach unfair, diese Kategorien auf die Landwirtschaft anzuwenden!
Wir verurteilen das völlig unausgewogene Kräfteverhältnis zwischen den Produzentinnen und Produzenten und den Grossverteilern. Dazu gehört auch die Komplizenschaft des Staates: Faire Preise und transparente Wertschöpfungsketten können nur erreicht werden, wenn der Bund und insbesondere das BLW seine Verantwortung wahrnimmt und die entsprechenden Gesetze anpasst und erlässt. Wir fordern einen gesetzlichen Rahmen, der kostendeckende Preise garantiert.
Eine nachhaltige Landwirtschaft kann es nur mit der wirtschaftlichen Nachhaltigkeit der Bauernbetriebe geben und die kann wiederum nur durch faire und kostendeckende Preise erreicht werden. Wenn es keine Bäuerinnen und Bauern mehr gibt, ist es zu spät. Was sollen wir dann essen?
Am 21. November ab 9.30 Uhr übergibt die Kleinbauern-Vereinigung gemeinsam mit ihren Partnerorganisationen die Petition "Jeder Hof zählt - Jetzt das Hofsterben stoppen!" der Bundeskanzlei. Als eine der Partnerorganisationen wird auch Uniterre vertreten sein.
Die Milchverarbeiterin ELSA hat im Gerichtsprozess gegen den Uniterre-Präsidenten Maurus
Gerber Rekurs eingelegt: Sie möchte den Prozess, in dem es um die Ausbezahlung der
Verkäsungszulage geht, zur zweiten Instanz weiterziehen. Uniterre gibt nicht auf, braucht dafür
aber finanzielle Unterstützung.
Per 1. Juni 2007 wurde der Käsemarkt zwischen der Schweiz und der EU liberalisiert, d.h. die
entsprechenden Zölle wurden abgeschafft. Um den Käsereimilchpreis zu stabilisieren, sieht die
Milchpreisstützungsverordnung (MSV) eine entsprechende Zulage für verkäste Milch vor. Diese
wird dem Verarbeiter ausbezahlt, der ihn wiederum dem oder der Produzent*in weitergeben muss.
Aber: Ein Grossteil dieser Prämie kommt gar nicht bei den Produzent*innen an! Maurus Gerber,
Präsident von Uniterre und pensionierter Milchproduzent, hat deshalb einen Rechtsstreit gegen die
Milchverarbeiterin ELSA eröffnet – und in erster Instanz gewonnen.
Das Bezirksgericht Broye stellte in seinem Urteil vom 10. Oktober fest, dass die Art und Weise der
Weiterleitung der Verkäsungszulage durch ELSA an die Produzent*innen nicht dem Willen des
Gesetzgebers entspricht, nicht zuletzt, weil das aktuelle Kontrollsystem des BLW mangelhaft ist und
Schlupflöcher offen lässt. Gegen dieses Urteil hat ELSA nun Rekurs eingelegt und zieht den Prozess
damit zur zweiten Instanz, dem Kantonsgericht, weiter.
Uniterre kann und will sich an diesem Punkt nicht geschlagen geben. Die Verkäsungszulage muss
endlich direkt an die Produzent*innen gehen, und nicht erst in unbestimmter Zukunft, wie es das
neue Verordnungspaket des Bundesrats vorsieht. Deshalb ist klar: Wir machen weiter! Aber dafür
brauchen wir Unterstützung. Die Gerichts- und Anwaltskosten werden zwar von ELSA übernommen,
wenn Uniterre erneut Recht bekommt. Darauf können wir uns aber nicht verlassen. Um die laufend
anfallenden Kosten für den Prozess zu decken, wird Uniterre deshalb ein Crowdfunding in
Zusammenarbeit mit einer partizipativen Finanzierungsplattform lancieren. Gemeinsam wollen wir
die Schweizer Landwirtschaft gerechter gestalten!
Medienkontakte
Maurus Gerber: Kläger, Präsident Uniterre (FR/DE), 081 864 70 22, maurus.gerber@bluewin.ch
Rudi Berli: Sekretär Uniterre (FR/DE), 078 707 78 83, r.berli@uniterre.ch
Weitere Informationen
Medienmitteilung Uniterre 18.10.2022
Milchbauer im Rechtsstreit mit Elsa (Schweizer Bauer, 28.10.2022)
Podiumsdiskussion zu klimaneutraler Landwirtschaft und Ernährung mit:
- Alexandra Gavilano, Projektleiterin nachhaltiges Ernährungssystem, Greenpeace Schweiz
- Thomas Paroubek, Leiter Direktion Nachhaltigkeit & Qualität beim Migros-Genossenschafts-Bund
- Martin Haab, Landwirt und Präsident des Zürcher Bauernverbands
Mit einer Einführung von Dr. Roman Grüter, Umweltnaturwissenschaftler an der ZHAW.
Andermatt Biocontrol entwickelt und vermarktet biologische Pflanzenschutz-, Schädlingsbekämpfungs- und Düngemittellösungen und macht diese der Praxis verfügbar. Als Schweizer Unternehmen mit Sitz im luzernischen Grossdietwil engagiert sich die Firma mit innovativen Lösungen und fundierter Beratung für eine nachhaltige Produktion von Lebensmitteln, wozu rund 100 Mitarbeitende ihren Beitrag leisten.
Bei der Betriebsbesichtigung wird gezeigt, wie aus einer Idee vor über 30 Jahren eine internationale Firmen-gruppe entstanden ist. Die Besucherinnen und Besucher tauchen ein in die Entstehungsgeschichte und die Struktur der Firmen in Grossdietwil, durchleben die Virenproduktion und erhalten einen Einblick in die faszinierende Welt der Nützlinge.
Dauer der Betriebsbesichtigung etwa 1,5 bis 2 Stunden.
Hinweise zur Anreise erhalten Sie nach der Anmeldung.
Beitrag Fr. 10.-- an die Führungskosten
Anmeldung bis Dienstag, 8. November 2022 an aargau@uniterre.ch
mit Name, Vorname, Wohnort und Tel.-Nr.
Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Personen beschränkt.
Nun hoffen wir, viele bekannte und auch unbekannte Gesichter bei Andermatt Biocontrol begrüssen zu dürfen.
Freundliche Grüsse
Josef Kaufmann, Uniterre Sektion Aargau
Katharina Schatton, Sekretärin Uniterre Deutschschweiz
Senkung der Grundbeiträge - steigende Kosten - zu tiefe Preise - angekündigte Stromkürzungen... Es reicht! Wir müssen reagieren und eine einheimische Produktion und die bäuerliche Landwirtschaft verteidigen!
Kommen Sie zahlreich am Mittwoch, 19. Oktober um 19.30 Uhr ins Maison Verte, Route de la Gare 2 in Romont.
Mehr Informationen: Rudi Berli 078 707 78 83