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In der Vergangenheit hat BioSuisse wiederholt erklärt, sie sehe Freihandelsabkommen als Chance, sowohl für die Konsumenten als auch für die Produzenten, da erstere von einem erweiterten Bio-Sortiment profitieren und letztere im Ausland neue Absatzmärkte erschliessen könnten. Dies, obwohl klar ist, dass die Zukunft niemals dem Freihandel gehören kann, in einer Welt, die durch den Verlust der Ressourcen und der Klimaerwärmung gezeichnet wird, ganz zu schweigen von den direkten, wirtschaftlichen Verlusten, welche sich für die Schweizer Landwirtschaft ruinös auswirken.

Um die Lage zu klären hat BioGenève eine Motion eingereicht, in Anlehnung an einen offenen Brief von Biobäuerinnen. An der Delegiertenversammlung von BioSuisse am 12. April hat diese Motion eine lebhafte Diskussion ausgelöst. Obwohl sich die Delegierten der Westschweiz bereits für die Motion ausgesprochen hatten, hat der Vorstand von BioSuisse seine offene Position vis-à-vis von Freihandelsabkommen verteidigt. Eine Mehrheit der Versammlung hat jedoch beschlossen, dass die «von Freihandelsabkommen geförderte Konkurrenz» nicht mit den Grundsätzen der biologischen Landwirtschaft vereinbar ist, nämlich einer lokalen und nachhaltigen Produktion. Die Delegierten haben die Motion angenommen : In Zukunft wird sich BioSuisse gegenüber Freihandelsabkommen als «grundsätzlich dagegen» äussern müssen. Sollten derartige Verhandlungen dennoch aufgenommen werden, müssen Begleitmassnahmen gefordert werden, um die inländische Produktion zu schützen.

Rudi Berli
Übersetzung : Stefanie Schenk

veröffentlicht in Uniterre Zeitung Juni 2017

Weltweit findet am 20. Mai wieder ein «March against Monsanto» statt. In Basel heisst dieser seit drei Jahren «March against Monsanto & Syngenta» und führt diret vor die Tore des Basler Hauptsitzes. Mehr als 50 Organisationen unterstützen die Demonstration darunter Uniterre. Auch vor dem europäischen Hauptsitz in Morges wird demonstriert.
Am 18.April werden die fünf Richter des Monsanto Tribunals ihre Schlussfolgerungen präsentieren. Es wird nicht sofort die Straflosigkeit von Monsanto und den großen Konzernen beenden, sicherlich nicht. Wir werden nicht so einfach die Welt verändern. Aber es wird ein wichtiger Schritt im Kampf gegen diejenigen sein, die denken, sie könnten Menschen und Umwelt für ihre Profitgier vergiften. Wenn die Richter entscheiden, dass Monsanto das Recht auf Nahrung, Gesundheit, eine gesunde Umwelt und wissenschaftliche Freiheit verletzt hat, wäre das eine sehr wichtige Entscheidung. Wenn die Richter schließen, dass dies den (neuen) Tatbestand des Ökozids bedeutet, wäre das ein starkes Signal für die Welt.
Der Dachverband der Schweizer Biobetriebe (Knospe) diskutierte an der Delegiertenversammlung (DV) vom 12. April 2017 einen Antrag von Bio Genève. Grund der Motion waren wohlwollende Äusserungen des Vorstandes sowie ihres Mediensprechers Lukas Inderfurth zu TTIP: «Bei TTIP werden besonders sensible Produkte Grenzschutz geniessen, und wir sehen keinen Grund, weshalb dieser ausgerechnet beim Getreide aufgehoben werden sollte. Zudem sehen wir es auch als Chance, dass das Bio-Sortiment durch Importe erweitert und damit Bio für noch mehr Kunden attraktiv wird.», hiess es in einem Artikel des Schweizerbauers. Ein offener Brief unter dem Titel «Wir fordern eine klare Position!» von Bio-Bäuerinnen und landwirtschaftliche Angestellte wurde am 21. September 2016 veröffentlicht und medial aufgegriffen.  

Bäuerinnen und Bauern, FischerInnen, HirtInnen und andere Menschen, die im ländlichen Raum arbeiten, produzieren den Großteil der gesunden und vielfältigen Lebensmittel, die wir jeden Tag essen. In Europa und weltweit spielen sie die tragende Rolle, um Ernährungssouveränität in unseren Gesellschaften zu verwirklichen. Sie sichern die Widerstandskraft unseres Ernährungssystems gegen den Klimawandel. Dennoch nimmt das Höfesterben kein Ende. Durch die Ausdehnung der Agrarindustrie, Landraub und eine fehlgeleitete Subventionspolitik, ist die Bäuerliche Landwirtschaft in Gefahr.
Uniterre hat im Jahr 2015 eine Koalition gegen das Freihandels-abkommen mit Malaysia und die Palmölimporte gegründet. Am 1. März 2017 hat die Koalition ein Treffen mit Parlamentarier-Innen organisiert.
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Liebe Milchbäuerinnen und Milchbauern, liebe Interessierte, Unsere Milchpulver-Aktion am 23. Januar hat ordentlich „Staub aufgewirbelt“ - die Bilder des eingeschneiten Ratsgebäudes gingen durch die internationale Presse. Hundert Milchbauern aus ganz Europa haben ihre Botschaft symbolkräftig an die europäischen Agrarminister gerichtet: Den Verkauf von Interventions-Milchpulver stoppen & ein Gesetz für ein reguläres Kriseninstrument erarbeiten!
Milchbauern haben in Brüssel eine Tonne Milchpulver versprüht. Die EU plant, einen Teil der Lagerbestände zu verkaufen. Die Bauern befürchten ein erneutes Absinken des Milchpreises in und ausserhalb Europas.
Die Milcherzeugerbewegung fordert ein reguläres Kriseninstrument für den Milchsektor 
Rund zweitausend Menschen haben am Samstag, 8. Oktober auf dem Bundesplatz in Bern gegen die Freihandelsabkommen TISA und TTIP demonstriert. Zur Demonstration hatten 20 Organisationen des Bündnisses «Gemeinsam gegen TTIP, TISA & Co» aufgerufen. Darunter sind die Umweltorganisation Greenpeace, die Gewerkschaft VPOD, die Entwicklungsorganisation Alliance Sud, Juso, Grüne sowie Uniterre.