Viele Menschen hungern. Ihnen fehlt das Geld, um sich genügend und ausgewogen zu ernähren. Kann der Freihandel das ändern? Auch die Schweiz verhandelt derzeit mit den Mercosur-Staaten über ein Freihandelsabkommen. Wird dadurch der Zugang zu Lebensmitteln verbessert und entstehen so Arbeitsplätze? Wer profitiert, wer verliert?


Alle Infos und Flyer zum Ausdrucken

https://welternaehrungstag.ch/

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Auch dieses Jahr mussten zahlreiche ProduzentInnen mitanschauen, wie sich die andauernde Trockenheit stark auf ihre Futterente auswirkte. Die Konsequenzen sind katastrophal: Die Milchproduktion im Sommer ging zurück und zahlreiche Bauernhöfe haben bereits ihre Winterreserven angezapft, die wegen den klimatischen Bedingungen ohnehin schon sehr mager ausgefallen waren. Zudem mussten viele ProduzentInnen ihre Tiere frühzeitig ins Schlachthaus bringen: Eine doppelte Strafe, weil der Preis für Schlachttiere dem Gesetz von Angebot und Nachfrage unterworfen ist, und so zusammenbrach. Gleichzeitig wurde entgegen dem gesunden Menschenverstand weiterhin Fleisch importiert.

Infolgedessen haben wir mit Bestürzung erfahren, dass die BO Milch es anlässlich der zwei Sitzungen Ende Sommer verweigert hat, auf eine Erhöhung des Richtpreises für industrielle Milch einzutreten. Der aktuelle Milchpreis ist schon jetzt ungenügend, die erwähnte Tatsache macht es nur beschämender. Egal in welche Richtung wir schauen: Die Bäuerinnen und Bauern sind die Bestraften!

Vor dem Hintergrund dieser traurigen Nachrichten rühmt sich die BO Milch, ein Pflichtenheft für nachhaltige Milch definiert zu haben. Eine Liste mit Kriterien, die die ProduzentInnen respektieren müssen, um einen Preisaufschlag zu erhalten. Wenn wir diese Liste lesen, wissen wir nicht, ob wir lachen oder weinen sollen. Mehrere Punkte folgen dem gesunden Menschenverstand, doch einige grenzen an eine Farce:

  • Tiere mit Palmöl zu füttern, ist nicht mehr erlaubt. Bravo! Nach wie vor werden aber unsere Butter und Rapsöl durch massive Importe von Palmöl für die menschliche Ernährung konkurriert – auf Kosten der Gesundheit, der Umwelt und des bäuerlichen Einkommens in der Schweiz.
  • Die Kuh muss einen Namen tragen. Oder wie versucht wird, die Hilflosigkeit der BäuerInnen unter dem Deckelmantel des Respekts gegenüber ihren Tieren zu verbergen.

Werden diese und acht weitere Anforderungen erfüllt, können die ProduzentInnen hoffen, zwei Rappen mehr pro Kilo Milch zu erhalten. Dieser lächerliche Zuschlag ist grotesk! Er verhindert weder das Sterben noch die Umstrukturierung unserer Milchbetriebe und macht aus der nachhaltigen Milch eine zusätzliche leere Hülle im «Label-Dschungel». Wir möchten daran erinnern: Eine Milch ist nur nachhaltig, wenn sie auch fair ist. Und mit diesem Projekt sind wir sehr weit davon entfernt.

Wir hinterfragen einmal mehr die Haltung der Schweizer Milchproduzenten (SMP). Während die Bewerbung der nachhaltigen Milch den Grossverteiler satte Gewinne eintragen wird, werden die ProduzentInnen einmal mehr leer ausgehen. Was braucht es noch bis zu einer fairen Verteilung des Mehrwertes? Denn darum geht es hauptsächlich.

Dennoch begrüssen wir den jüngsten Entscheid des Nationalrats, eine Wiedereinführung der Milchkontingentierung zu prüfen. Wie Uniterre seit dem Ausstieg im Jahr 2009 beteuert, würde eine Wiedereinführung es erlauben, die produzierten Mengen zu regulieren und dem saisonalen Export von überschüssiger Milch zu Spottpreisen ein Ende zu setzen. Wir werden das Dossier sorgfältig weiterverfolgen.

Lausanne, 2. Oktober 2018

PDF

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Der Menschenrechtsrat stimmte für die Erklärung über die Rechte der Bauern und anderer Personen, die im ländlichen Raum arbeiten.

Dies nach 6 Jahren Verhandlungen innerhalb des HRC, die von der bolivianischen Mission in Genf, La Via Campesina, Cetim und FIAN sowie Brot für Alle, HEKS und Swissaid mit großem Engagement geführt wurden.

Wir begrüssen die anhaltende Unterstützung der Schweiz während des gesamten Verhandlungsprozesses und ihr positives Votum heute: das einzige positive Votum eines europäischen Landes!

Pressemitteilung

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Eine von Olivier de Schutter geschriebene und von europäischen Persönlichkeiten unterzeichneter offener Brief zugunsten der Erklärung über die Rechte der Kleinbäuerinnen und Kleinbauern und anderen Personen wird in verschiedenen großen europäischen Zeitungen veröffentlicht. Diese Erklärung wird auf der Tagung des Menschenrechtsrates am Freitag, den 28. September in Genf zur Abstimmung gestellt. Die Schweiz hat bei der Ausarbeitung dieser Erklärung eine wichtige Rolle gespielt. Persönlichkeiten in unserem Land unterstützen auch diese Forderung an die Europäische Union, für diesen Text zu stimmen.

Wir wollen Kleinbauern und Kleinbäuerinnen

Voraussichtlich diese Woche wird der Menschenrechtsrat in Genf Stellung zu den Folgemaßnahmen zu einem Entwurf einer Erklärung über die Rechte von Kleinbäuerinnen/Kleinbauern und anderen Menschen, die in ländlichen Gebieten arbeiten, beziehen. Die Erklärung wird seit 2013 in einer zwischenstaatlichen Arbeitsgruppe verhandelt, teilweise in einer angespannten Atmosphäre. Sie tritt nun in eine entscheidende Phase ein....

Vollständiger Anruf

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Am heutigen 23. September 2018 konnte sich das Stimmvolk zur Initiative für Ernährungssouveränität äussern. Die Schweizer Bürgerinnen und Bürger haben den neuen Verfassungsartikel mit 68% abgelehnt. Vier Kantone aus der Romandie haben sich für die Vorlage ausgesprochen.

Uniterre und die Allianz für Ernährungssouveränität nehmen den Volkswillen zur Kenntnis. Die Kampagne war kurz und intensiv, hat es uns aber ermöglicht, die zahlreichen Fragen im Bereich der Nahrungsmittelproduktion in der Schweiz und im Rest der Welt öffentlich zu diskutieren. Der Lösungsvorschlag der Allianz wurde leider nicht angenommen und die Probleme bleiben bestehen. Es sind existenzielle Probleme, für die nun andere Lösungen gefunden werden müssen, sowohl in der Schweiz als auch anderswo, um eine nachhaltige Landwirtschaft zu erreichen, was heute nicht der Fall ist. Die Schweiz hat bereits grosse Anstrengungen unternommen, dennoch bleibt viel Verbesserungspotenzial. Besonders hervorzuheben gilt es die zahlreichen Meinungen, die in der Presse, in den öffentlichen und sozialen Medien ausgedrückt wurden und die sich in ihrer Schlussfolgerungen einig sind: Das gegenwärtige System ist nicht in der Lage, die Antworten zu bringen, die die Bevölkerung erwartet; Bäuerinnen und Bauern befinden sich immer noch in einer prekären Situation, trotz der Unterstützung von privater und staatlicher Seite.

Nach ihrer Niederlage an den Urnen werden Uniterre und die Allianz für Ernährungssouveränität ihren Kampf für eine solidarische und nachhaltige Landwirtschaft fortsetzen. Auch ohne den Rückhalt eines Verfassungsartikels bleiben unsere Ziele und Bestrebungen legitim. Bäuerinnen und Konsumentinnen werden verstärkt zusammenarbeiten, um zumindest auf lokaler Ebene ihre Ideale zu verwirklichen. Zusammenarbeit, Bürgerbewegungen, lokale Initiativen – an guten Instrumenten fehlt es nicht, um den Gedanken der Ernährungssouveränität umzusetzen. Aus diesem Grund lancieren wir folgenden Appell: Wir haben einen Kampf verloren, aber die Zukunft gehört uns! Alle Menschen, die unsere Initiative unterstützt haben, sind aufgerufen, sich unserer Bewegung anzuschliessen! Wir können eine Veränderung herbeiführen und etwas aufbauen, was unseren Idealen entspricht!

Unser herzlicher Dank geht an alle, die uns unterstützt haben!

Uniterre und die Allianz für Ernährungssouveränität

Pressemitteilung (pdf)

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Olivier De Schutter, ehemaliger Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung des UN-Menschenrechtsrates (2008-2014), unterstützt die Ernährungssouveränität Initiative.

Ein Video, das man nicht verpassen sollte!


https://www.youtube.com/watch?v=gc_9ZozGr50&t=3s

Ernährungssouveränität bezeichnet das Recht aller Völker die Landwirtschafts- und Ernährungspolitik selbstbestimmt und demokratisch zu definieren. In der Schweiz wird über zwei Initiativen abgestimmt, die in diese Richtung gehen. Welche Beiträge leisten solche Initiativen zur nachhaltigkeitsorientierten Reform des globalen Ernährungssystems?
Diese Fragen diskutieren wir mit den prominenten Experten Olivier de Schutter (ehemaliger UN Special Rapporteur on the Right to Food), mit Rudi Berli (Uniterre), Markus Ritter (Schweizer Bauernverband) und einer Wissenschaftsvertreterin.

Veranstalter

Interdisziplinäres Zentrum für Nachhaltige Entwicklung und Umwelt, Universität Bern

https://www.kulinata.ch/veranstaltungen/ernaehrung...

Welche Landwirtschaft wollen wir in der Schweiz?

Wie gestalten wir sie und das Ernährungssystem nachhaltiger und zukunftsfähig - Podiumsdiskussion rund um die Initiative für Ernährungssouveränität, welche am 23. September zur Abstimmung kommt.

Ab 18.30 diskutieren Rudi Berli von der Bäuerinnen- und Bauernorganisation Uniterre, Christine Badertscher von Swissaid, Mauro Ryser vom Bundesamt für Landwirtschaft und Fritz Sahli vom Biohof Schüpfenried.

Vor und nach dem Podium sorgen Pink Pedrazzi & Mike Bischof für musikalische Power. Pink Pedrazzi hat sich im Bereich der Americanamusik mit seinen persönlichen Kompositionen und seiner einzigartigen Stimme seit vielen Jahren vom Geheimtipp zum weit über die Landesgrenzen hinaus bekannten Singer- und Songwriter etabliert.

Ab 18.00, als tolle Einstimmung auf das Podiumsgespräch und ebenso ab 20.00 als Abrundung danach. Thomas Bodack, Küchenchef des Alters- und Pflegheim Kühlewil, sorgt ausserdem ab 17.00 und während dieser ganzen Veranstaltung für das kulinarische Wohl.

https://www.kulinata.ch/veranstaltungen/podium-ern...