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Lieber Bauernverband,

Der diesjährige Frühling war schön und hielt ausserdem eine Überraschung für uns parat: Es sah aus, als würdest Du dich, von der saisonalen Fruchtbarkeit angesteckt, mit frischer Kraft in die Lösung der Milchkrise zu stürzen. Du hast festgestellt, dass die BO Milch ihrer Aufgabe nicht gerecht wird – auf jeden Fall nicht im Sinne der Bäuerinnen und Bauern, die Du vertrittst. Du hast auch gemerkt, dass viele unter ihnen am Ende ihrer Kräfte sind, oder vielleicht schon darüber hinaus; dass die Wut auf dem Land sich aufballt wie Gewitterwolken und dass sogar schon die öffentliche Meinung zu erwachen scheint…


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Traktanden folgen.

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Eine Woche intensiver Mobilisierung begann um 9 Uhr am Montag 15. Mai mit hundert Menschen auf der Place des Nations in Genf, darunter 30 Delegierte von La Via Campesina.

Am Mittwoch- und Donnerstagabend haben Mitglieder von Uniterre und die internationalen Delegierten während zweier öffentlicher Veranstaltungen über «Relokalisieren wir unsere Ernährungssysteme» und «Erhalten und Fördern des bäuerlichen Rechts auf Saatgut» diskutiert. Mit konkreten Beispielen vor Ort fesselten sie das grosse Publikum. Zwischen 80 und 100 Personen sind jeweils an beide Veranstaltungen gekommen. Die Verhandlungen für eine Deklaration über die Rechte der Bäuerinnen und Bauern und andere Arbeiter in ländlichen Gebieten waren zäh. Sie dauerten vier Tage, da jeder Artikel Kritik von den Staaten auslöste. La Via Campesina und ihre Verbündete - Fischer, indigene Völker und nomadisierende Viehzüchter, sowie NGOs - haben Punkt für Punkt dagegen argumentiert. Die Diskussionen über die Ernährungssouveränität, Einkommen und Saatgut waren hart. Während die Schweiz eine eher konstruktive Haltung eingenommen hat, setzt die EU ihre Opposition gegen die neue Rechte fort. Eine fünfte und letzte Woche der Verhandlungen wurde im 2018 angesetzt um die letzten Hindernisse maximal zu beseitigen. Trotz der Schwierigkeiten lässt sich feststellen, dass die Staaten in ihren Positionen Fortschritte gemacht haben.

Sei Teil der Bewegung für die Rechte von Bäuerinnen und Bauern und fordere die EU und ihre Mitgliedsstaaten auf, sich aktiv und aufrichtig in die Erarbeitung der «UN-Erklärung für die Rechte von Bäuerinnen, Bauern und anderen Personen, die Land bearbeiten» im Menschenrechtsrat einzubringen.


https://peasantsrights.eu


An der Podiumsdiskussion zu den drei eidgenössischen Volksinitiativen „Ernährungssicherheit“, „Fair-Food“ und „Ernährungssouveränität“ diskutierten Nationalrat Markus Ritter (Präsident Schweizer Bauernverband), Rudi Berli (Sekretär Uniterre) und Nationalrätin Maya Graf unter der Moderation von Adrian Krebs, (Chefredaktor der Bauernzeitung). Der von Uniterre, Sektion Aargau organisierte Anlass vermochte am 23. März 2017 rund 50 Personen in die Aula des FibL in Frick zu locken.
Auf der ganzen Welt sind ihre Arbeitsbedingungen katastrophal, auch in der Schweiz. Und auch hier gibt es viele Kleinbäuerinnen und -bauern, die ihre Höfe aufgeben und ihre Arbeitskraft verkaufen müssen. Als letztes Glied in der landwirtschaftlichen Produktionskette haben LandarbeiterInnen die Rolle unentbehrlicher HelferInnen; unerlässlich, aber ohne die Möglichkeit sich zu wehren, schlecht vertreten und gering geschätzt. Ihr Beitrag an die landwirtschaftliche Produktion ist von grundlegender Bedeutung!
Alice Froidevaux - Uniterre Zeitung Feb2017
In Alunisu wird Ernährungssouveränität noch gelebt. Als Beispiel für die rumänische kleinbäuerliche Landwirtschaft ist es heute eine Schule für agroökologische Produktion und autarke Lebensweisen. Doch auch das idyllische Bauerndorf im Vorland des Apuseni-Gebirges ist nicht gefeit vor den Einflüssen neoliberaler Wirtschafts- und Agrarpolitik. Unser Besuch dort im Rahmen des 2. Nyéléni-Forums der europäischen Bewegung für Ernährungssouveränität war ein Spagat zwischen Hoffnung und ernüchternder Realität.
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Lucas Huber - Schweizer Bauer - 29. März 2017
Uniterre hat am Donnerstag zur "Strohballen Arena" ans FiBL im aargauischen Frick geladen. Zur Debatte standen die drei eidgenössischen Landwirtschafts-Initiativen. Herauszuhören war ein verblüffend breiter Konsens.
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UN-Erklärung zu Rechten von Kleinbauern: Internationaler Kongress in Schwäbisch Hall vom 7. bis 10. März
Kleinbauern* ernähren den Großteil der Weltbevölkerung. Doch in vielen Ländern werden ihre Menschenrechte durch staatliche Organisationen oder agrarindustrielle Akteure verletzt. Vom 7. bis 10. März treffen sich in Schwäbisch Hall mehr als 100 Bauernvertreter und Erzeuger aus der ganzen Welt mit Politikern, Menschenrechtlern und Aktivisten, um den rechtlichen Schutz der Menschenrechte von Kleinbauern voran zu bringen.
Landwirtschafts- und Ernährungsfragen beschäftigen eine breite Schicht der Bevölkerung. Dies zeigt sich an den Themen der eingereichten Volksinitiativen «Für Ernährungssicherheit» vom Schweizer Bauernverband, «Für gesunde sowie umweltfreundlich und fair hergestellte Lebensmittel - Fair-Food-Initiative» von der Grünen Partei sowie «Für Ernährungssouveränität. Die Landwirtschaft betrifft uns alle.» von Uniterre. Alle drei Initiativen streben eine Ergänzung oder Änderung von Art. 104 der Bundesverfassung an. 
Unsere Vision einer bäuerlichen Landwirtschaft
Der Bundesrat hat in seiner Medienmitteilung (16.02.17) die Initiative «Für Ernährungssouveränität - die Landwirtschaft betrifft uns alle» ohne Gegenvorschlag abgelehnt.
Unsere Initiative für eine einheimische, vielfältige, nachhaltige, gentechfreie und einträgliche Landwirtschaft will einen fundamentalen Kurswechsel. Wir treten ein für regionale Wirtschaftskreisläufe und ein Denken in Generationen. Das bedingt eine möglichst ökologische und sozial nachhaltige Agrikultur. Und steht damit in Übereinkunft mit den Forderungen des Weltagrarberichts (2008), den Nachhaltigkeitszielen der UNO sowie der Agenda 2030.