Medienmitteilung der Milchkomission von Uniterre
Der Milchrichtpreis für das A-Segment im dritten Semester 2017: Die Heuchelei geht weiter!
Die Monate und die Jahre vergehen und nichts scheint sich zu ändern. Aber welche Veränderung können wir uns erhoffen, wenn das System sich nicht verbessert und vorlieb nimmt die Milchbetriebe unseres Landes eine nach dem anderen fallen zu sehen, wie in einem erbarmungslosen Domino-Spiel. Hinterhältigerweise fällt die Ankündigung des Richtpreises für das Kilo Milch für das A-Segment mitten auf ein verlängertes Wochenende und hinterlässt bei uns einen bitteren Nachgeschmack.
An der Podiumsdiskussion zu den drei eidgenössischen Volksinitiativen „Ernährungssicherheit“, „Fair-Food“ und „Ernährungssouveränität“ diskutierten Nationalrat Markus Ritter (Präsident Schweizer Bauernverband), Rudi Berli (Sekretär Uniterre) und Nationalrätin Maya Graf unter der Moderation von Adrian Krebs, (Chefredaktor der Bauernzeitung). Der von Uniterre, Sektion Aargau organisierte Anlass vermochte am 23. März 2017 rund 50 Personen in die Aula des FibL in Frick zu locken.
Telebasel Report - 17.05.2017
Drei Bauern verschwinden in der Schweiz - pro Tag! Von einst über 100‘000 Bauern ist gerade mal noch die Hälfte übrig geblieben. Drei Bauern aus der Region gehen nun in die Offensive und wollen mit Bio-Abonnementen zurück zu alter Stärke.
 
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So nah und doch so fern...
Während Jahrhunderten war die Weltbevölkerung mehrheitlich in der Landwirtschaft tätig. Es brauchte viele Hände und Arbeitsstunden, um alle zu ernähren. Die Erträge waren bescheiden, Mechanisierung gab es nicht, das Wissen wurde von Generation zu Generation weitergegeben. Landwirtschaft gehörte zum Alltag, war Alltag. Sie war selbstverständlich. Das heisst aber nicht, dass der Status der Bauern beneidenswert war, das Gegenteil ist der Fall.
Weltweit findet am 20. Mai wieder ein «March against Monsanto» statt. In Basel heisst dieser seit drei Jahren «March against Monsanto & Syngenta» und führt diret vor die Tore des Basler Hauptsitzes. Mehr als 50 Organisationen unterstützen die Demonstration darunter Uniterre. Auch vor dem europäischen Hauptsitz in Morges wird demonstriert.
Wir haben uns am 7. April in Yverdon zur Generalversammlung von Uniterre getroffen. Nach Lesung des Berichts über «ein Jahr 2016, das von Ereignissen geprägt wurde, die Euren Vorstand zwangen, Lösungen zu suchen, um die desaströse Situation der Landwirtschaft zu verbessern», hat Charles-Bernard Bolay, unser Präsident, betont, dass wir vielleicht als «Einzige eine Initiative zu Ende führen werden, um die Bedingungen der Landwirtschaft in der Schweiz zu verbessern». Tatsächlich hat der SBV seine Initiative zugunsten des Gegenvorschlags zurückgezogen und es ist möglich, dass auch die Grünen ihre Initiative zurückziehen werden.
Auf der ganzen Welt sind ihre Arbeitsbedingungen katastrophal, auch in der Schweiz. Und auch hier gibt es viele Kleinbäuerinnen und -bauern, die ihre Höfe aufgeben und ihre Arbeitskraft verkaufen müssen. Als letztes Glied in der landwirtschaftlichen Produktionskette haben LandarbeiterInnen die Rolle unentbehrlicher HelferInnen; unerlässlich, aber ohne die Möglichkeit sich zu wehren, schlecht vertreten und gering geschätzt. Ihr Beitrag an die landwirtschaftliche Produktion ist von grundlegender Bedeutung!
(27.04.2017). Die Situation auf dem Milchmarkt ist unhaltbar! Der Dachverband der Schweizer Milchproduzenten ist zu einem Sterbebegleiter geworden. Die anhaltend tiefen Milchpreise ruinieren die Milchproduktion. Die Milchbäuerinnen und Milchbauern brauchen dringend eine legitime demokratische Interessensvertretung. Der Verband der Schweizer Milchproduzenten (SMP) gehört in Bauernhand ! Wir sind stolz und selbstbewusst weil wir auf unseren Höfen ein wertvolles Qualitätsnahrungsmittel herstellen ! Wir müssen keinen Kniefall vor den Käufern machen, welche unsere Milch brauchen !
Für die Organisation des Abends versuchen wir regionale Vereinigungen, wie die Landfrauen oder den Verein Regionaler Produkte, zu gewinnen. So kann die Arbeit besser verteilt werden und wichtige potentielle Uniterre-Mitglieder und BefürworterInnen der Initiative, wie z.B. die Bäuerinnen, werden eher auf uns aufmerksam.