Man kann von der Landwirtschaft leben - ausser, man ist Bauer!
Die Zahlen sind eindeutig: In der Schweiz sind weniger als 0,3 % der Bevölkerung damit beschäftigt, die Erde zu bestellen und Vieh zu züchten. Wir sind nicht zahlreich und wir werden immer weniger. Die Bauernhöfe verschwinden im erschreckenden Rhythmus von 3 pro Tag ; die Jungen wandern ab in die Stadt in der Hoffnung auf ein leichteres Leben - bis auf einige Wenige, die angefressen sind, oder verrückt, oder beides.
Die Situation auf dem Milchmarkt ist unhaltbar! Die Milchbäuerinnen und Milchbauern brauchen eine legitime demokratische Interessensvertretung. Der Verband der Schweizer Milchproduzenten (SMP) gehört in Bauernhand! Der Vorstand und die Delegiertenversammlung der Organisation des SMP ist besetzt von Vertretern welche mehrere Hüte tragen. So können die Interessen der Milchbauern gegenüber den Käufern, den Verarbeitern und den Verteilern nicht wahrgenommen werden.
Am 3. Januar dieses Jahres ist der Landwirt und gelernte Industriefotograf Kurt Graf überraschend gestorben. Mehr als 15 Jahre bewirtschaftete er zusammen mit Ulrike Minkner den Hof «La Souriche» auf dem Mont Soleil. Bis 2013 produzierten sie mit Original-Braunvieh-Kühen Milch, seither hielten sie diese als Mutterkühe (vgl. dlz agrarmagazin 3/2015). Kurt Graf verband bei seiner Arbeit zwei Passionen: Die Haltung von Rindvieh und die Abbildung von Tieren. Und zwar bildete er Nutz- und Wildtiere ab.
Uns reicht's! Die negativen Entwicklungen in Landwirtschaft und Ernährungspolitik schockieren uns. Gleichzeitig leben wir in unserem Alltag Zuwendung zu Lebensmitteln, Menschen und Natur. Wir wollen dich ermutigen und auffordern:
Wirtschaften für ein gutes Leben für alle!
Das herrschende Wirtschaftssystem basiert auf der Logik von Größenwachstum. Die Folgen sind einerseits Profit für wenige und andererseits Hunger, Machtkonzentration sowie Ausbeutung und Unterdrückung von Menschen und Natur.
Die Ferme de la Touvière ist bei Genfer Musikliebhabern bekannt und beliebt: Hier fand während über 25 Jahren das Festival Amadeus statt. Der Hof liegt bei Carre d'Aval nahe bei Genf und zählt rund 50 ha, davon ist ein Teil Pachtland. Seit mehreren Generationen lebt hier die Familie Corthay. Ab 2014 hat der Hof indessen eine tief greifende Veränderung durchgemacht. Weil Sohn Mathias den Hof mit rund dreissig Jahren verlässt, beschliesst Alexis (der Vater), der das Rentenalter erreicht, mit grosser Offenheit, den Betrieb an eine Equipe von acht jungen Bewirtschaftern/ innen zu verpachten. Eine Übergabe, welche im Zeichen der Veränderung stattfindet.
Seit Anfang Januar ist Berthe Darras im Team von Uniterre in Lausanne. Wir freuen uns über ihre Mitarbeit und haben ihr ein paar Fragen gestellt, um sie besser kennenzulernen.
Nach der schockierenden Nachricht der BO Milch letzten November, die Produzenten müssten neu erst am 20. Tag des Monats über Menge und Preis für den nächsten Monat informiert werden, war die Initiative des Kantons Freiburg ein Hoffnungsschimmer.
Urbane Landwirtschaft ist Mode. Mehr und mehr Flächen werden als Garten-, Gemüse- und Obstanlagen genutzt. Solche Initiativen sind sehr förderlich und aufgrund ihrer Grösse verdienten sie es zum Teil, als Landwirtschaft bezeichnet zu werden. Doch urbane Landwirtschaft wird gemeinhin als eigenständiger Sektor betrachtet, als nicht zur Landwirtschaft gehörend, weil man sich nur am urbanen Umfeld orientiert. So bekommt die landwirtschaftliche Tätigkeit in diesem Umfeld einen Stempel aufgedrückt; als animierter Gartenbau, als pädagogische (Mini-)Tierhaltung, als Verkaufsvitrine für regionale Produkte oder als Raum für Freizeitgestaltung.
Die Ernährungs-sicherheitsinitiative vom Bauernverband wird zurückgezogen. Bereits im November 2016 hat der Ständerat die Initiative zerpflückt und einen Gegenentwurf eingebracht. Das Resultat ist ein Trauerspiel. «Die Versorgung mit einheimischen Lebensmittel» wurde ersetzt durch «grenzüberschreitende Handelsbeziehungen, die zur nachhaltigen Land- und Ernährungswirtschaft beitragen.» Das ist schlicht das Gegenteil von dem, was die InitiantInnen gefordert haben. 
10. / 11. Juni 2017: Konsumenten, Bäuerinnen und Bauern gemeinsam für Ernährungs-souveränität
Raus aufs Land! In Kleingruppen von 3 - 5 Personen besuchen wir per Velo, zu Fuss oder mit dem Auto Bauernhöfe und Dörfer. Einerseits möchten wir die regionalen Komitees durch diese Aktion stärken und ebenso die Argumentationsfähigkeit der UnterstützerInnen. Anderseits verstärken wir so die Sichtbarkeit in den ländlichen Regionen und schaffen neue Kontakte zu Bäuerinnen und Bauern sowie den ländlichen Strukturen.